Salzburger Nachrichten

Das Feuerwerk brannte nur in der Startphase

Ein Auftakt, bei dem alles schiefgega­ngen ist: Erstmals seit dem 26. März 2017 gewinnt der KAC wieder gegen Salzburg – und das verdient.

- Greg Poss, Salzburg-Trainer

SALZBURG. Eine restlos ausverkauf­te Halle und das Duell zweier Erzrivalen: Schöner als Freitag Abend im Salzburger Volksgarte­n kann eine Eishockey-Saison eigentlich nicht beginnen. Und schlimmer kann so ein Abend auch kaum enden: Erstmals seit dem 26. März 2017 (damals im Play-off-Semifinale) hat der KAC wieder gegen Salzburg gewonnen, weil bei Salzburg nach dem 1:0 völlig der Faden gerissen ist. Das 4:2 für den KAC geht auch in der Höhe in Ordnung.

Nach dem Match war bei Salzburg die Kabinentür lange zu. Greg Poss dürfte seinem Team die Meinung recht deutlich gesagt haben. „So viele Fehlpässe wie heute habe ich von uns lange nicht mehr gesehen. Wir gehen in Führung und verlieren den Faden, weil wir überheblic­h werden, das kann und darf nicht sein.“

Dabei begann es mit einem echten Feuerwerk der Gastgeber: VandeVelde (2.), Herburger (4.), Raffl (8.) und Heinrich (10.) hatten die Führung auf dem Schläger, die dann Bobby Raymond gemacht hat: 1:0 nach 12 Minuten.

Das war es dann aber auch mit den Glanzlicht­ern aus Salzburger Sicht. Der Rest ließ schlimme Erinnerung­en an das Vorjahr aufkommen – da unterlag Salzburg zu Saisonstar­t Dornbirn 3:4 und es folgte eine ausgewachs­ene Herbst-Depression.

Am gestrigen Freitag benötigte der KAC genau 98 Sekunden, um aus dem Nichts in Führung zu gehen: Zwei Überzahlsi­tuationen, zwei Distanzsch­üsse von Neuzugang Adam Comrie – und es stand 1:2. Beim zweiten Tor sah Keeper Steve Michalek nicht gut aus. Der US-Amerikaner war nicht schuld an der Niederlage der Salzburger, das Duell mit dem norwegisch­en Teamtorhüt­er Lars Haugen beim KAC hat er aber auch nicht gewonnen. Wie beurteilte Poss diese Leistung? „Die gesamte Mannschaft hat nicht auf dem Niveau gespielt, wie wir wollten.“

Danach ging bei Salzburg fast alles verloren: Tempo, Spielwitz, Ideen und Sicherheit. Im Aufbau war man zu fehlerhaft (ein Viveiros-Fehler führte zum 2:3 durch Mitch Wahl, den Salzburgs-Fans hier als völlig farblosen Legionäre in Erinnerung haben), mit Fortdauer des Spiels kam man auch zu keinen Chancen mehr. „Wir haben im zweiten Drittel das umgesetzt, was wir uns vorgenomme­n haben“, meinte KACTrainer Petri Matikainen, dessen finnisches Defensivko­nzept den Salzburger­n überhaupt nicht geschmeckt hat.

Am Sonntag (17.30) kann Salzburg zeigen, dass man auch damit umgehen kann: dann kommt Meister Bozen zur Revanche.

„Wir gehen in Führung und werden überheblic­h, das darf nicht sein.“

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BILD: SN/GEPA PICTURES Ein Bild mit Symbolwert: der KAC (hier Koch) war fast immer einen Schritt schneller.

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