Mein(e) Europa ist weiblich …
… natürlich, sie war ja eine phönizische Prinzessin, in die sich der Göttervater Zeus verliebte, der sie, als weißer Stier listig getarnt, bezauberte und nach Kreta „entführte“. So schrieben der Grieche Homer und der Römer Ovid.
Mein(e) Europa ist weiblich schon deshalb, weil die Mehrheit der Bevölkerung weiblich ist.
Mein(e) Europa ist weiblich, weil es europäische Politikerinnen waren, die den ersten politischen Zusammenschluss des Kontinents wagten. Während ihre männlichen Kollegen 1951 die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, 1957 die Europäische Atomgemeinschaft und 1958 die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft gründeten, rief die österreichische Nationalrätin Dr. Lola Solar die Europäische Frauenunion ins Leben, einen Verbund christlichdemokratischer Politikerinnen und Frauen des öffentlichen Lebens. Das war 1953 im Salzburger Schloss Kleßheim. Aktuell verbindet die Union 21 Länderorganisationen. Von Anbeginn galt die Union dem Meinungsaustausch und der Information unter den Frauen, um so einander in der politischen Pionierarbeit zu unterstützen.
Prof. Elisabeth Noelle-Neumann vom Allensbach-Institut für Demoskopie beschrieb diese Arbeit der Politikerinnen als notwendiges Gegenstück zum männlichen Diskurs in der Europafrage: Frauen dächten in Generationen und nicht in Legislaturperioden, innerhalb derer die europäische Einheit ohnehin nicht erreicht werden könne. Ich bin eine Europäerin! Hurra! Mag. Christina Steinmetzer, LAbg. a. D., 5340 St. Gilgen