Höchste Konzentration seit 15 bis 20 Millionen Jahren
Genau genommen ist die Kohlendioxid-Konzentration nicht besonders groß. Vor 300 Millionen Jahren war sie beispielsweise 20 Mal so hoch wie jetzt. Es war damals auf unserem Planeten um ganze zehn Grad im Durchschnitt wärmer und die Erde war bedeckt von dichtem Urwald. Dann sank der Wert beträchtlich und blieb in den vergangenen 10.000 Jahren relativ konstant. Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert stieg der KohlenstoffdioxidAnteil in der Atmosphäre wieder an. Die gegenwärtige Konzentration ist wahrscheinlich der höchste Wert seit 15 bis 20 Millionen Jahren, soweit man das aus Eisbohrkernen weiß. Pflanzen brauchen dieses farb- und geruchlose Gas für ihre Photosynthese. Das ist die Umwandlung von Sonnenlicht in Energie. Das Pflanzenwachstum wird durch Kohlenstoffdioxid angeregt. Der Boden gilt als der größte Kohlendioxid-Speicher der Welt. Heute weiß man, dass das Kohlendioxid, das im Boden abgespeichert ist, nicht ausschließlich von den abgestorbenen Pflanzen stammt, sondern vor allem von den Überbleibseln der Bodenorganismen. Die Böden der Erde bergen schätzungsweise 2600 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Das ist ungefähr drei Mal so viel wie in der Atmosphäre. Bis heute ist die Rolle der Bodenorganismen im globalen Kohlenstoffkreislauf nicht ganz geklärt. Man weiß aber, dass in nur einem Gramm Boden Milliarden Mikroorganismen leben, die Kohlenstoff abbauen. Kohlendioxid lagert auch tief in der Erde, etwa in Kohle- und Öllagerstätten. Seit Menschen begonnen haben, diese Lagerstätten auszubeuten und das Material, das sie bergen, in ihren Industrieanlagen, Automobilen, Haushalten etc. zu verbrennen, wird dieses Gas automatisch wieder freigesetzt und gelangt in die Atmosphäre. Nur die Hälfte bleibt „oben“, der Rest wird von Landmasse und Ozeanen aufgenommen. CO2 ist die chemische Formel für Kohlendioxid, genauer: Kohlenstoffdioxid. Mit einem Anteil von derzeit 0,04 Prozent ist CO2 ein natürlicher Bestandteil unserer Luft. Und das ist auch gut so. Denn Kohlendioxid ist ein Treibhausgas, das die Erde wärmt. Ohne diesen Treibhauseffekt würde die Erde eine Durchschnittstemperatur von minus 17 Grad Celsius haben. Es gibt mittlerweile mehr als ausreichend wissenschaftlich belegbare Hinweise dafür, dass die Konzentration dieses Treibhausgases neben anderen Treibhausgasen das Klima in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Der Anteil durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle und Erdöl liegt laut derzeitigem Stand der Forschung bei rund 50 Prozent. Zwischen 1970 und 2004 stiegen die globalen CO2 Emissionen um 80 Prozent. Seither steigt der Anteil weiter. Die Ozeane nehmen jährlich etwa ein Drittel des ausgestoßenen Kohlendioxids auf. Das CO2 reagiert mit dem Meerwasser und wird zu Kohlensäure, das Wasser wird „sauer“. Der Kohlendioxid-Eintrag hat u. a. zur Folge, dass sich die Kalkschalen von Muscheln, von Krustentieren und von Seeigeln auflösen. Die Tiere sterben ab und fallen als Nahrungsquellen aus. Kohlensäure wird für unzählige Produktionsprozesse weltweit eingesetzt. Sie ist aus Erfrischungsgetränken bestens bekannt. Sie macht die Getränk länger haltbar und wirkt bakterienabweisend.