Eine Bitte an die Salzburger
Liebe Salzburgerinnen und Salzburger. Ich wende mich mit einer Bitte an Sie. Ab Oktober wird meine Tochter für ein Jahr in Ihrer Stadt leben und arbeiten. Bitte seien Sie freundlich zu ihr und sorgen mit dafür, dass sie Salzburg in guter Erinnerung behalten wird.
Sie müssen ihr am Bahnhof keine Turnschuhe und Lunchpakete überreichen, es reicht schon, wenn Sie sich von ihrer freundlichen Seite zeigen. Sie ist keine Touristin und kein Wirtschaftsflüchtling, sondern einfach nur eine junge Wienerin, die eine Zeit lang bei Ihnen etwas lernen will. Ich bin sehr froh, dass sie beruflich nicht nach Sachsen gehen muss, wo alles Unsächsische den Menschen Hakenkreuz-Tattoos ins Gesicht zaubert.
Wie furchtbar das sein muss, wenn man alles Fremde ablehnt, dann aber auf solche Typen zurückgeworfen ist. Wie hässlich können Menschen eigentlich noch sein? Hand aufs Herz: Diese grölenden Nationalsozialisten in Chemnitz fallen aus ästhetischen Gesichtspunkten unter null. Aus jeder auch nur in Ansätzen hinnehmbaren Kategorie. Hat man schon einmal weniger gut aussehende Menschen gesehen, als diese stiernackigen Chemnitzer und die mit ihnen verbündeten Hooligans? Brueghelgesichter, schimpfend und spuckend. Dummdampfende Brutalovisagen, denen tote Synapsen aus den Ohren hängen. Denen offensichtlich im Kraftraum Hanteln auf jede Empathiefähigkeit gefallen sind. Dazu noch ein Dialekt, der einen schaudern lässt. Dass man gegen Sächsisch noch nichts erfunden hat? Man bekommt Schuppen in den Griff, aber Sächsisch nicht? Gibt’s da nicht Geräuschdesigner bei VW oder Mercedes, die da was tun können?
Schon aus einer gewissen Geschmackssicherheit heraus könnte ich mich niemals zwischen solche Kalbsköpfe stellen. Modisch und moralisch unter jeder Kanone. Was für eine Vorstellung: in einem Land zu leben, wo alle so aussehen wie die Leute von der Thügida, der Thüringer Pegida.
Deutschland diesen Deutschen? Da wird Heidi Klum niemals ein Foto vergeben können. Wahrscheinlich sind die Männer von der Pegida nur deshalb gegen jeden Zuzug von außen, weil sie wissen, dass sie neben Spaniern oder Jemeniten noch weniger Chancen auf Frauen haben. So viele Männer habe ich auf Bildern der rechten Aufmärsche gesehen, gegen die die hässliche Herzogin auf dem Gemälde von Quentin Massys eine makellose Sexbombe ist. Googeln sie mal die Herzogin und stellen Sie sich vor, diese Herzogin würde laut „Lügenpresse“rufen und T-Shirts mit der Aufschrift „Htlr“tragen oder „White resistance“.
Schnitt. Wenn ich in Salzburg bin, erlebe ich die Einwohner, mit denen ich Kontakt habe, als gutaussehend, kultiviert und interessiert. Sachsen ist weit weg. Ich könnte mich nur über den gelegentlichen Schnürlregen beklagen, tue ich aber nicht, weil der dafür sorgt, dass die Wiesen so saftig sind und die Blumen so schön blühen. Ich bin mir sicher, dass meine Tochter ein gutes Jahr bei Ihnen verbringen wird und ich bedanke mich jetzt schon einmal prophylaktisch, dass Sie meine Tochter so gut aufgenommen haben werden. Wenn Ihr Kind dann einmal in Wien studiert oder auf Wienwoche ist, werde ich mich revanchieren. Versprochen. Weil ich weiß, wie gut das tut in der Fremde. Und wir wissen alle: jeder ist fremd, fast überall.