„Karriere am Bau“– in Salzburg längst gelebte Realität
In nur sechs Jahren vom Lehrling zum erfolgreichen Vorarbeiter: Manuel Schartner (21) aus Schwarzach ist ein Beispiel, wie junge Burschen aus Stadt und Land Salzburg in der Baubranche aufsteigen können. Sein Erfolgsgeheimnis: Freude am Handwerk, Wille zur
Mit Freunden unternimmt er gern Ausfahrten mit dem Motorrad und er engagiert sich mit Begeisterung für das Krampusbrauchtum: Manuel Schartner. Nach der Pflichtschule in Wagrain und einem Jahr HTL in Hallein entschließt sich der junge Bursch im Jahr 2012, eine Lehre bei Wagrain Bau zu beginnen. „Meine Freunde und Eltern waren anfangs skeptisch, mittlerweile sind sie aber sehr stolz auf mich“, so Schartner. Kein Wunder, denn neben der Lehre besucht der zielstrebige Pongauer die Abendschule, nimmt sich ein paar Monate Bildungskarenz, schafft die Matura und wird bereits im März 2017 zum Vorarbeiter befördert.
„Ich liebe das Handwerk“, betont Manuel Schartner. „Man eignet sich Fähigkeiten an, die dir keiner mehr nehmen kann – und die kein Computer schafft!“Auch die Arbeit auf der Baustelle fasziniert den jungen Mann stets aufs Neue: „Jeder Tag ist eine echte Herausforderung.“Klar gäbe es spannendere und weniger anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen, „aber ehrlich: Das ist doch in jedem Beruf so.“Kameradschaft und Zusammenhalten – diese Tugenden werden auf der Baustelle großgeschrieben, gefordert sei überdies logisches Denken – und dass man seinen Mann stellt und zupackt, wenn’s drauf ankommt.
Auch der Verdienst sei vergleichsweise sehr gut, „aber für jemanden, der echtes Interesse am Beruf hat, ist das Geld eher Nebensache“.
Leicht rückläufige Zahlen, jedoch erfreulicher Imagewandel
290 Jugendliche absolvieren derzeit im Bundesland Salzburg eine Lehre am Bau, rund 100 davon haben ihre Ausbildung im heurigen Jahr begonnen – etwas weniger als im Vorjahr.
„Karriere am Bau ist kein leeres Schlagwort, sie ist im Bundesland Salzburg Realität“, bringt es Landesinnungsmeister Peter Dertnig auf den Punkt. In seinem Unternehmen – der Wagrain Bau – wurden bislang mehr als 100 Lehrlinge ausgebildet.
Zwar werde es immer schwieriger, Jugendliche für diesen Beruf zu begeistern, „aber es findet ein deutlich merkbares Umdenken statt“. Dies auch deshalb, weil für die Lehre am Bau kräftig die Werbetrommel gerührt wird und die Jugendlichen persönlich angesprochen werden:
„Gemeinsam mit Frau Mag. Silvia Giritsch, der Lehrlingsbeauftragten der Salzburger Bau-Innung, besuche ich jedes Jahr die Hauptschule in Wagrain. Anfangs möchten nur sehr wenige den Beruf des Maurers erlernen. Nachdem wir den Schülern aber die Vielfalt des Berufs, den Wert des Maurers und die Verdienst- und Karrierechancen aufgezeigt haben, sind am Ende der Veranstaltung von den zirka 15 bis 20 anwesenden Jugendlichen immer drei oder vier begeistert und wollen in meinem Betrieb schnuppern“, so der Landesinnungsmeister, in dessen Betrieb bis heute über 100 Lehrlinge ausgebildet wurden. „Wobei es auf dem Land sicher einfacher ist als in der Stadt, Jugendliche zu gewinnen.“
Die Aufstiegsmöglichkeiten seien in keinem Beruf besser als am Bau, betont Dertnig. „Eine Lehre mit Matura hat durchaus Sinn. Der Beruf des Maurers ist anspruchsvoll – und wir werden nur mit den besten Mitarbeitern bestehen können.“