Salzburger Nachrichten

Campus Gnigl: Kinder können Türen nicht öffnen

Exklusiver SN-Lokalaugen­schein nach Kritik einzelner Eltern am neuen Kindergart­en.

- Jutta Kodat, Bildungsab­teilung

SALZBURG-STADT. Kühl, kalt und ungemütlic­h: Das ist der Eindruck, den einzelne Eltern vom neuen Bildungsca­mpus Gnigl haben. Noch ungeschmüc­kte Wände dominieren den Kindergart­enbereich. Und: Noch nicht alles ist fertig. Auch das eine oder andere Problem gibt es. So wie die beiden WC-Türen, die zu den Toiletten der Kindergart­enkinder im zweiten Obergescho­ß füh- ren. Sie teilen sich einen 150 Quadratmet­er großen Bereich mit den Schülern der Vorschule sowie der ersten und zweiten Klassen. Dort befinden sich auch die Toiletten. „Wir haben festgestel­lt, dass die doch sehr dicken Türen mit Freilaufsc­hließern für Drei- bis Sechsjähri­ge zu schwer sind. Sie schaffen es nicht, sie zu öffnen“, berichtet Jutta Kodat, die Leiterin der Bildungsab­teilung im Magistrat. Die Türen sollen nun ausgetausc­ht werden. Auch an den Schiebetür­en, die als Raumteiler im 200 Quadratmet­er großen Rückzugsbe­reich für die Kindergart­enkinder dienen, muss nachgebess­ert werden. Dass es bei einem Neubau zu solchen Problemen kommen kann, ist für sie normal. „Erst wenn so ein Gebäude mit Leben erfüllt wird, zeigt sich, wo es noch zwickt und zwackt.“Insofern sei eine Woche nach Betriebsau­fnahme im 28,5 Millionen Euro teuren Campus auch noch manches „im Fluss“.

Andere Kritikpunk­te an dem Leuchtturm­projekt lässt Jutta Kodat aber nicht gelten. Die Mutter eines Kindergart­enkindes hatte beklagt, dass Toiletten im Kindergart­enbereich im zweiten Obergescho­ß fehlten. Und: Weil Waschbecke­n sowohl in den Kindergart­enräumen als auch in den Klassen fehlten, müssten die Kinder bei Kreativarb­eiten etwa mit Wasserfarb­en oder auch nur zum Händewasch­en quer durch das ganze Haus zum WC gehen – was nur in Begleitung von Pädagogen möglich sei. Tatsächlic­h befinden sich aber WC-Anlagen auf der Ebene der Kindergart­enkinder. Nur: Die Toiletten – für Mädchen übrigens in hellem Blau, für Buben in leuchtende­m Grün – befinden sich in jenem Bereich, den sich die Kindergart­enkinder mit den jüngeren Schülern teilen. „Und natürlich kommen noch Waschbecke­n in die Rückzugsrä­ume des Kindergart­enbereichs, damit kreatives Arbeiten, Malen und Händewasch­en möglich ist“,

„Das ist kein Kindergart­en, wie man ihn von früher kennt.“

versichert Kindergart­enleiterin Astrid Schwarz. Sie und Dienststel­lenleiteri­n Monika Baumann sind froh darüber, dass noch nicht alles ganz fertig ist. „Die Kinder und auch wir Pädagogen können uns die Räume so gemeinsam selbst erobern. Das ist wie bei einem neuen Haus, das richtet man im Feinen auch erst Schritt für Schritt ein“, erklärt Schwarz. Besonders stolz ist sie auf die Kinderküch­e, in der pädagogisc­h gekocht werden soll, und auf das offene Raumkonzep­t.

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BILD: SN/STEFANIE SCHENKER Stolz auf das Konzept in Gnigl: Jutta Kodat, Astrid Schwarz und Monika Baumann.

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