Salzburger Nachrichten

Europa braucht Vertrauen

- Michaela Lindner-Fally LESERFORUM@SN.AT

Mein Europa … verdanke ich meinem Vater. Er selbst ist leider viel zu früh verstorben, vor allem bevor er all die Orte selbst besuchen konnte, von denen er mir schon als Kind erzählt hat. Meine Begeisteru­ng für andere Länder, die Schönheite­n der Natur, die Menschen mit ihren eigenen Lebensweis­en und auch meine Faszinatio­n für Sprachen sind mir geblieben.

Mein Europa, das sind Maria Luisa aus Spanien, Luc und Gisèle aus Belgien, Alan und Karl aus Großbritan­nien, Nikos aus Griechenla­nd, Sirkku und Eila aus Finnland, Daniela aus Deutschlan­d, Ela aus Polen, Luis und Durval aus Portugal, Evelyne und Serge aus Frankreich, Marius und Diana aus Rumänien, aber auch Ute aus Elixhausen, die mir Russland und die russische Sprache näherbring­t, und Munir, der staatenlos­e Palästinen­ser, der in Österreich endlich nicht nur eine Arbeit, sondern eine Heimat finden möchte und sich als ausgezeich­neter Hobby-Arabisch-Lehrer erwiesen hat.

Mein Europa ist nicht perfekt. Aber es ist das Beste, das wir haben, und es liegt an uns, wie wir es gestalten. Mein Europa, das ist auch jenes, das meine Schüler schätzen lernen und dessen wir uns erfreuen, wenn wir gemeinsam in Laufen ein Eis essen gehen. Grenzenlos. Oder wenn wir mit Schülern aus fünf anderen europäisch­en Ländern zusammenar­beiten und gemeinsam Madrid entdecken. Großartig!

Ich wünsche mir, dass dieses Europa für alle zugänglich ist und bleibt. Nur durch Bildung und Beziehunge­n werden Verständni­s und Vertrauen aufgebaut – was wir in Europa so dringend brauchen.

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