Europa braucht Vertrauen
Mein Europa … verdanke ich meinem Vater. Er selbst ist leider viel zu früh verstorben, vor allem bevor er all die Orte selbst besuchen konnte, von denen er mir schon als Kind erzählt hat. Meine Begeisterung für andere Länder, die Schönheiten der Natur, die Menschen mit ihren eigenen Lebensweisen und auch meine Faszination für Sprachen sind mir geblieben.
Mein Europa, das sind Maria Luisa aus Spanien, Luc und Gisèle aus Belgien, Alan und Karl aus Großbritannien, Nikos aus Griechenland, Sirkku und Eila aus Finnland, Daniela aus Deutschland, Ela aus Polen, Luis und Durval aus Portugal, Evelyne und Serge aus Frankreich, Marius und Diana aus Rumänien, aber auch Ute aus Elixhausen, die mir Russland und die russische Sprache näherbringt, und Munir, der staatenlose Palästinenser, der in Österreich endlich nicht nur eine Arbeit, sondern eine Heimat finden möchte und sich als ausgezeichneter Hobby-Arabisch-Lehrer erwiesen hat.
Mein Europa ist nicht perfekt. Aber es ist das Beste, das wir haben, und es liegt an uns, wie wir es gestalten. Mein Europa, das ist auch jenes, das meine Schüler schätzen lernen und dessen wir uns erfreuen, wenn wir gemeinsam in Laufen ein Eis essen gehen. Grenzenlos. Oder wenn wir mit Schülern aus fünf anderen europäischen Ländern zusammenarbeiten und gemeinsam Madrid entdecken. Großartig!
Ich wünsche mir, dass dieses Europa für alle zugänglich ist und bleibt. Nur durch Bildung und Beziehungen werden Verständnis und Vertrauen aufgebaut – was wir in Europa so dringend brauchen.