Raphael-Hospiz – ein Haus der Liebe
Mein erster Besuch bei meiner schwer kranken Freundin im Hospiz steht an. Ich bin ängstlich – was wird mich erwarten? Mit Hospiz verbinde ich Trauer, Schwere, Dunkelheit, Endstation. Meine bangen Erwartungen werden nach und nach vom Tisch gewischt, haben absolut keine Berechtigung. Schon der freundliche Empfang, als ich nach dem Zimmer frage, ist mehr als eine Auskunft. Ob Ärzte/-innen, Therapeuten/-innen, Krankenpfleger/-innen oder ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen – ausnahmslos alle tun in diesem Hause mehr als nur ihren Job.
Die Hauptfrage: „Kann ich Ihnen etwas Gutes tun?“, wird nicht nur den Patienten gestellt, sondern auch all jenen, die ihnen begleitend zur Seite stehen. Ein mitfühlender Blick, tröstende Worte, empathische Aufklärung über den Sterbeprozess, tätige Fürsorge, ein Lächeln, ein Dasein rund um die Uhr. Über allem liegt eine Atmosphäre des Friedens, der Stille und der Verbundenheit. Der Tod verliert in dieser Umgebung seinen Schrecken. Was bleibt, ist eine wunderschöne Erfahrung der Gemeinschaft und der liebevollen Zuwendung. Innigsten Dank!
Parallel dazu lese ich in den SN, dass das Hospiz große Finanzierungsprobleme hat. Ich kann es nicht glauben – ein trauriger Spiegel unserer Gesellschaft! „Verwende auf das Ende genauso viel Energie wie auf den Anfang“, sagen die Weisen der First Nations. Ich wünschte, unsere Politiker wären ebenso weise. Mit einer Mitgliedschaft oder Spende kann man auch privat unterstützen. Helfen wir zusammen! Mag. Ulrike Parnreiter-Fingerl 5301 Eugendorf
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