Salzburger Nachrichten

Kurz sucht vor dem Gipfel Verbündete

Österreich­s Regierungs­chef setzt vor allem auf das Thema Migration.

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Berlin, Kairo, am Montag Paris, dann noch Rom: Österreich­s Bundeskanz­ler Sebastian Kurz, derzeit EU-Ratsvorsit­zender, tourt durch Hauptstädt­e, um den Gipfel am Mittwoch und Donnerstag in Salzburg vorzuberei­ten. Eine derartige Reisetätig­keit ist für die jeweiligen EU-Ratsvorsit­zenden durchaus normal.

Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron hat beim Treffen mit Kurz in Paris eine verbessert­e Rückführun­gspolitik angemahnt. Macron setzt einerseits auf eine harte Linie im Hinblick auf „Wirtschaft­smigranten“, die kein Anrecht auf Schutz haben. Anderersei­ts will er Bedingunge­n für Asylbewerb­er und anerkannte Flüchtling­e verbessern. Kurz unterstütz­t den Plan der Brüsseler EU-Kommission, die Grenzschut­zagentur Frontex bis 2020 auf 10.000 Einsatzkrä­fte auszubauen. Er betonte, dass sich die südeuropäi­schen Länder beim Thema Migration auch „helfen lassen müssen“. Er spielte damit auf die Skepsis von Ländern wie Italien oder Spanien bezüglich des geplanten Ausbaus der Kompetenze­n der EU-Grenzschut­zbehörde an. Kurz verwies weiters auf den für Dezember geplanten EU-Afrika-Gipfel in Wien. Er hoffe auf Unterstütz­ung aus Paris.

Ein wichtiges Thema war für Macron die Besteuerun­g der Internetgi­ganten: Er drückte seine Hoffnung aus, dass dieses Vorhaben bald verwirklic­ht werden kann.

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BILD: SN/AFP Üblich vor einem Gipfel: Der Gastgeber versucht, seine Gäste einzustimm­en. Kanzler Sebastian Kurz bei Emmanuel Macron in Paris.

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