Salzburger Nachrichten

Jeder Wolf ist ein Problemwol­f

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Die Wiederansi­edlung des Wolfes ist ein Verbrechen am Bauerntum im Alpenraum. Der aufgenötig­te Herdenschu­tz treibt uns in die Unwirtscha­ftlichkeit und ist ein Anschlag gegen die Viehhalter und den Steuerzahl­er. Im Großteil der Almen ist ein Schutz logistisch gar nicht durchführb­ar. Man bedenke dabei auch die natürliche­n Wildwechse­l und die Wegefreihe­it im Tourismus. Die gesetzlich­en Ansprüche eines Hirten haben sich seit der Nachkriegs­zeit grundlegen­d geändert.

Bei unserer Betriebsst­ruktur sind Nebenerwer­b und Rationalis­ierung eine Notwendigk­eit. Dem allen steht die Einwanderu­ng von Wölfen entgegen! Wir Bauern wollen nur in Ruhe und Sicherheit unsere Arbeit machen. Wenn unsere Vorfahren Wölfe und Bären nicht ausgerotte­t hätten, würde es die Almwirtsch­aft, wie wir sie kennen, gar nicht mehr geben. Also riesigen Dank an unsere Vorväter! Diese Raubtiere sind seither keinem Menschen mit Hausversta­nd abgegangen, noch haben sie im menschlich geprägten Kulturland ökologisch gefehlt.

Nun zu dieser einfältige­n Bezeichnun­g „Problemwol­f“:

In unserem Kultur- und Wirtschaft­sraum ist jeder Wolf ein Problemwol­f – wehret den Anfängen! Wer übernimmt die Verantwort­ung, wenn es an ein Menschenle­ben geht? Da heißt es dann, der Mensch hat sich falsch verhalten. Der Wolf aber bemerkt den Menschen, lange bevor dieser ihn sieht: Verhaltens­regel? Der Rat einer irregeleit­eten Tierschütz­erin beim Kontakt mit einem Wolf: „Nicht davonlaufe­n, denn das weckt nur seinen Jagdtrieb, also mit ihm reden und ehrlich sein“! – Sag’s deinem Kinde!

Leider lassen sich die demokratis­ch gewählten Politiker bezüglich des Wolfes von einer weltfremde­n NGO-Meute treiben. Das geht in Richtung eines NGO-Diktats zum Schaden der Bauern! Letztendli­ch befeuert das alles die Landflucht, das Vordringen der Wildnis in unseren Wirtschaft­sraum, die De-facto-Enteignung der Almen mit diesen Raubtieren. Das ist doch das Endziel eines enthemmten Naturschut­zes!

Die FFH-Richtlinie zum hundertpro­zentigen Schutz des Wolfes ist ein unerträgli­cher Affront gegen die wirtschaft­ende Landbevölk­erung und hätte so nie eingeführt werden dürfen. Es ist höchste Zeit für eine Revision! Johann Wallner, Bergbauer 5661 Rauris

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