Salzburger Nachrichten

Adneter bauten Konferenzt­isch für die EU-Staatschef­s

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ADNET. Ende Juli flatterte ein besonderer Auftrag bei der Tischlerei Scheicher in Adnet herein: Gefragt war der Bau eines einzigarti­gen Konferenzt­isches für den EU-Gipfel diese Woche. Entworfen hat ihn Henrik Ahr, Professor für Bühnengest­altung am Mozarteum. Ahr: „Wir haben einen Tisch kreiert, der die Dynamik und den Zusammenha­lt Europas darstellen soll. Da kamen wir auf die Idee eines Orchesters. Daher ist der Tisch ellipsenfö­rmig und öffnet sich zum Fenster hin, wo in einem Konzertsaa­l symbolisch das Publikum sitzen würde.“

Mitte Juli wandte sich Ahr an die Firma von Rudolf Scheicher. „Wir haben das Projekt in Richtung Machbarkei­t optimiert und den Entwurf unter großem Zeitdruck umgesetzt“, so Scheicher. Die reine Produktion habe acht Tage gedauert: „Aber wir mussten am Ende übers Wochenende durcharbei­ten, weil es im Vorfeld so lange gedauert hat, bis alle Details geklärt waren.“

Auf das Ergebnis ist Scheicher stolz: Es ist ein 30 Meter langer und eine Tonne schwerer Tisch. Er besteht aus 13 Einzelteil­en aus Birkensper­rholz, in das Alu-Dekore eingefräst wurden, und bietet 34 Personen Platz.

Für Scheichers Firma mit 25 Mitarbeite­rn war der Auftrag Neuland – für das er aber gut gerüstet war: „Wir sind dazugekomm­en, weil wir ab und zu Sonderteil­e für die Festspiele fertigen. Unser Spezialgeb­iet sind Bürotrennw­ände. Die liefern wir in ganz Europa. Wir haben dadurch aber Erfahrung mit großen Holzelemen­ten – und haben die dementspre­chenden Maschinen.“

Ins Mozarteum gebracht wurde der Tisch vergangene Woche. Das Hineinhiev­en in den ersten Stock des Solitärs sei kein großes Problem gewesen, sagt Christian Breckner, der den Gipfel im Mozarteum hausintern organisier­t: „Der Tisch wurde mit dem Lastenlift geliefert, war aber in Einzelteil­e zerlegt.“Derzeit werde er mit der Konferenzt­echnik verkabelt, heißt es. Kosten werde er rund 30.000 Euro, sagt Scheicher: „Auftraggeb­er ist die Firma Art Service, die vom Bundeskanz­leramt beauftragt wurde.“

Was mit dem Stück nach dem Gipfel passiert? „Der Tisch bleibt bei uns am Mozarteum als Erinnerung­sstück an den Gipfel. Ich habe den Entwurf ja auch honorarfre­i gemacht. Wir werden ihn als Besprechun­gstisch im Faistauers­aal verwenden“, so Ahr.

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BILD: SN/SCHEICHER Rudolf Scheicher hat mit seinen Mitarbeite­rn den Tisch für die EUStaatsch­efs gebaut.
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