„Radar-Blocker“in Pkw: Hohe Strafe droht
Die Polizei bemerkte das Störgerät, weil das Laser-Messgerät der Beamten verrücktspielte. Fortschritt der Technik macht es möglich.
Beamte der Polizeiinspektion Rathaus machten bei Kontrollen am Ignaz-RiederKai in der Innenstadt eine bisher unbekannte Erfahrung. Bei einer Messung mittels Lasermessgerät stellten sie markante Störungen fest und hielten das betreffende Fahrzeug an. Die Fahrzeugkontrolle ergab, dass im Pkw ein Radarund Laserblocker montiert und in Betrieb war. Das Gerät in der Größe einer Zigarettenschachtel war hinter dem Mittelspiegel auf der Windschutzscheibe montiert.
Nach längerem Leugnen gestand der 46-jährige Lenker den Sachverhalt ein. Dem Salzburger wurde das verbotene Gerät abgenommen, um eine Kennzeichenabnahme und die zwangsweise Abstellung des Fahrzeuges abzuwenden. Das vorläufig beschlagnahmte Gerät im Wert von mindestens 600 Euro wird für verfallen erklärt und vernichtet. Der Salzburger wird angezeigt. Er muss mit einer Verwaltungsstrafe in Höhe von maximal mehreren Tausend Euro rechnen. Die Kosten derartiger Geräte reichen zirka von 500 bis 2000 Euro. Dazu kommen etwaige Einbaukosten.
Ursprünglich gab es nur die sogenannten Radar-Warner. Inzwischen ist die Technik weiter vorangeschritten: Die modernen Geräte warnen inzwischen vor Radarund Lasermessungen – und blockieren zudem die Lasermessung. „Die Laserpistole bekommt nicht das eigene Licht zurück, sondern ein Streulicht des im Auto eingebauten Störgeräts“, erklärt Steffan Kerbl, Techniker beim ÖAMTC. Die Laserpistole zeige dann eine Fehlermeldung an. „Normalerweise passiert das der Exekutive ständig, wenn eine ungeeignete Fläche anvisiert wurde“, meint der Experte. Daher sei es oftmals schwierig, die Verwendung solcher Laserblocker nachzuweisen.
Dem Einfallsreichtum passionierter Raser scheinen jedenfalls keine Grenzen gesetzt zu sein. „Technisch ist es erstaunlich. Da ist offenbar gegen alles ein Kräutlein gewachsen“, sagt ÖAMTCTechniker Kerbl unter Verweis auf Beobachtungen in Deutschland. Dort seien bereits Geräte auf dem Markt, die Messungen mittels Lichtschranken überlisten können.