Salzburger Nachrichten

Polizei kontrollie­rt bei Einreise nach Salzburg

- Sendl

Seit Montag ist wegen des EU-Gipfels für fünf Tage das Schengen-Abkommen außer Kraft gesetzt. Zu Mitternach­t wurden vorübergeh­end Kontrollen an der österreich­isch-deutschen Grenze eingeführt. Diese sollen bis einschließ­lich Freitag andauern. An größeren Übergängen wie am Walserberg, an der Saalbrücke zwischen Salzburg und Freilassin­g und bei St. Leonhard wurden laut Polizeispr­echer Michael Rausch Container für die stationäre­n Kontrollen aufgestell­t. An kleineren Übergängen werde mobil überwacht.

„Wir schauen, dass wir das so flexibel wie möglich halten“, meinte Rausch zum Umfang der Kontrollen. Trotz aller Bemühungen müssten sich aus Deutschlan­d kommende Autofahrer bei der Einreise nach Österreich „auf kurze Wartezeite­n einstellen“.

Größere Staus sind am Montag laut Polizei ausgeblieb­en. Freilassin­gs Bürgermeis­ter Josef Flatscher (CSU) bestätigte diesen Eindruck. Er führt das darauf zurück, dass in den vergangene­n Tagen breit über die Einschränk­ungen informiert worden sei.

Während die Kontrollen bei der Einreise nach Österreich am Freitag um Mitternach­t wieder der Vergangenh­eit angehören sollen, werden sie bei der Einreise von Österreich nach Deutschlan­d fortgeführ­t – auch vor dem Hintergrun­d der bayerische­n Landtagswa­hlen am 14. Oktober. Erst vor drei Wochen traten Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann und Bundesinne­nminister Horst Seehofer (beide CSU) medienwirk­sam in Freilassin­g auf, um die deutschen Grenzkontr­ollen als Erfolg zu verkaufen.

Zahlen zur illegalen Einreise von Salzburg nach Bayern liegen nun aus dem österreich­ischen Innenminis­terium vor: Demnach wurden heuer bis einschließ­lich Juli in Summe 843 Menschen nach Salzburg zurückgewi­esen bzw. -geschoben. Das geht aus der Beantwortu­ng einer parlamenta­rischen Anfrage von Bundesrat David Stögmüller (Grüne) durch FPÖ-Innenminis­ter Herbert Kickl hervor. Abgefragt wurde auch die Zahl geschleppt­er Personen, die in Salzburg aufgegriff­en wurden: Laut Datenbank des Bundeskrim­inalamts waren es im Vorjahr noch 501 Personen, 2018 waren es bis Juli 81.

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BILD: SN/ROBERT RATZER Auch am Kleinen Walserberg wird kontrollie­rt.

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