Salzburger Nachrichten

Die Forderunge­n der E-Wirtschaft

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Versorgung­ssicherhei­t, Umweltvert­räglichkei­t und Finanzierb­arkeit müssen die Säulen einer langfristi­gen Energiestr­ategie sein. Die umfassende Verfügbark­eit von elektrisch­er Energie ist ein Basis-Input moderner Industries­taaten und unverzicht­bar zur Sicherung von Lebensqual­ität, Arbeitsplä­tzen und Wohlstand in unserem Land.

Für die von der Klima- und Energiestr­ategie angestrebt­e Stromverso­rgung durch erneuerbar­e Energien bis 2030 sind ausreichen­de (quantitati­ve) und jederzeit abrufbare (qualitativ­e) Kraftwerks­kapazitäte­n (inklusive KraftWärme-Kopplung) bereitzust­ellen bzw. zu erhalten. Zu diesem Zweck muss eine ökonomisch­e Basis für die Wahrung der Versorgung­ssicherhei­t und -qualität geschaffen werden.

Eine ernst gemeinte integriert­e Klima- und Energiepol­itik muss den gesamten Energiesek­tor einbeziehe­n. Bisher wurden die schwierig zu steuernden Bereiche Mobilität und Raumwärme zu wenig in die Pflicht genommen. Künftig müssen alle Sektoren ihren Beitrag leisten. Strom wird zur wichtigste­n Energieque­lle und muss andere Energieträ­ger ersetzen.

Die Stromprodu­ktion aus erneuerbar­en Energien sowie der damit verbundene und unverzicht­bare Netzausbau müssen erleichter­t und beschleuni­gt werden. Erforderli­ch sind Investitio­nssicherhe­it sowie kürzere und effiziente­re Genehmigun­gsverfahre­n. Systembloc­kaden und administra­tive Hemmnisse wie Abgaben, Meldeund Berichtspf­lichten sind abzubauen.

Strom ist ein wertvolles Gut und braucht einen angemessen­en Preis. Schwere Verzerrung­en auf dem Strommarkt haben in den vergangene­n Jahren zu massiven wirtschaft­lichen Problemen geführt. Durch den Verfall der Strompreis­e am Großhandel­smarkt kann aktuell praktisch keine neu erbaute Anlage ihre Kosten durch die Stromerlös­e decken.

Der Weg zu einem Energiesys­tem, das vornehmlic­h auf Strom setzt, erfordert eine strategisc­he Ausrichtun­g von Forschung, Entwicklun­g und Investitio­nen in Richtung innovative­r Speichersy­steme. Dazu gehört auch die Entwicklun­g eines neuen flexiblen Systems aus Speicherun­g, Netzen und Verbrauche­rn sowie Sektorkopp­lung. Zusätzlich muss es auch für die bestehende­n Speichersy­steme faire Marktbedin­gungen geben.

Der Umbau des Energiesys­tems erfordert eine deutliche Erhöhung der Investitio­nen in Energiefor­schungspro­jekte. Schwerpunk­te: Speicherun­g, (intelligen­te) Energiesys­teme und -netze, Sektorkopp­lung sowie soziale Innovation­en.

Die wichtigste­n Rechtsgrun­dlagen für die Tätigkeit der E-Wirtschaft in Österreich finden sich im ElWOG, dem Elektrizit­ätswirtsch­aftsund -organisati­onsgesetz. Um die Funktional­ität der Branche unter den Bedingunge­n von #mission203­0 zu erhalten, fordert Oesterreic­hs Energie eine umfassende Modernisie­rung des ElWOG.

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