Salzburger Nachrichten

Die DTM-Zukunft in Österreich ist ungewiss

Red Bull Ring oder Salzburgri­ng oder kein Rennen? Doppelsieg­er Rast hält Titelkampf offen.

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SPIELBERG. Nach dem neuerliche­n Doppelsieg von Titelverte­idiger René Rast (Audi) in Spielberg geht die Titelentsc­heidung im Deutschen Tourenwage­n Masters ins Finale in Hockenheim (13./14. 10.). Paul di Resta (229 Punkte), Gary Paffett (beide Mercedes, 225) und der Wahl-Bregenzer Rast (199) ermitteln den Champion. Genauso offen wie die sportliche Entscheidu­ng ist die Zukunft der populären Serie in Österreich, wo sie 1987/88 auf dem Salzburgri­ng und von 2001 bis 2003 sowie ab 2011 auf dem A1- bzw. Red Bull Ring gastierte. Denn: Die Streckenli­zenz für die nächstjähr­igen Class-1-Boliden hat Salzburg noch nicht, in Spielberg wiederum ist man bisher nicht gewillt, den Sonntag ausgelaufe­nen Vertrag zu geänderten Bedingunge­n zu verlängern. „Die Vorstellun­gen von Spielberg und von uns sind völlig unterschie­dlich“, bestätigte DTM-Boss Gerhard Berger am Sonntag den SN.

Berger stellte auch klar: „Es kann in Österreich nur ein Rennen geben. Entweder – oder, Sowohl-als-auch wird es nicht geben.“

Der neue Geschäftsf­ührer des Salzburgri­ngs, Ernst Penninger, sagte: „Wir haben nach einer neuerliche­n Inspektion durch die FIA die geforderte­n Maßnahmen auf dem Tisch. Einige davon werden schon in Angriff genommen. In zwei bis drei Wochen steht definitiv fest, ob wir sie erfüllen können. Die Tendenz geht zu ja.“

In Spielberg würde es Geschäftsf­ührer Philipp Berkessy bedauern, „wenn die einzige Rennserie, die seit der Eröffnung des Red Bull Rings hier jährlich antrat, nicht mehr kommen würde“. Die Gespräche gingen jedenfalls weiter. Interessan­t wird sein, ob Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz ein „Machtwort“sprechen wird. Das Zuschauera­ufkommen in Spielberg war am Wochenende mit Schlechtwe­tter am Samstag jedenfalls überschaub­ar, und Salzburg kann mit dem süddeutsch­en Einzugsgeb­iet – wo die verbleiben­den Hersteller Audi und BMW beheimatet sind – argumentie­ren. Beide Rennen wurden durch „Teamwork“entschiede­n, das behaftete Wort „Stallorder“wollte man bei Audi nicht in den Mund nehmen (da es auch keine Funkbefehl­e Box an Pilot mehr gibt). Jedenfalls: Samstag bekam der scheinbar klare Sieger Juncadella (Mercedes) eine 30-Sekunden-Strafe, die folgenden Audi-Fahrer Rockenfell­er und Müller ließen Rast in der Schlussrun­de passieren und zum Sieg fahren. Sonntag düpierte Audi Mercedes bei den Boxenstopp­s, sieben Minuten vor dem Ende ließ Müller Rast vorbei und ermöglicht­e dem Vorjahresc­hampion nach dem Nürburgrin­g auch das SpielbergD­ouble.

Samstag holten beide Lokalmatad­ore Punkte: Lucas Auer (Mercedes) als Sechster, Philipp Eng (BMW) als Achter. Sonntag wurde der Walser Neunter, der Kufsteiner schied aus. Beide hätten sich mehr erwartet.

In der Formel-3-EM ging die Siegesseri­e von Mick Schumacher mit zwei Erfolgen weiter, er ist nun Gesamtlead­er. Ferdinand Habsburg punktete als Fünfter bzw. Achter.

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BILD: SN/GEPA PICTURES René Rast bekam in Spielberg zwei Mal einen Bullen.

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