Trotz toller Bilder drohen leere Kassen
Über zehn Millionen Euro kommen bei der Rad-Weltmeisterschaft in Tirol von der öffentlichen Hand.
Gedacht ist die am Samstag in Innsbruck eröffnete Rad-WM als echte Tiroler Werbeplattform: Praktisch aus allen Ecken des Landes führen die WM-Strecken in die Innsbrucker Altstadt – prächtige Bilder scheinen da garantiert. Zumal man sich neben den 500.000 Zusehern an der Strecke auch bis zu 200 Millionen TV-Zuseher bei den einzelnen Rennen erhofft.
Zur Erinnerung: Bei der Rad-WM 2006 in Salzburg, die damals nur von Mittwoch bis Sonntag gedauert hat, kamen nach Angaben der Exekutive 337.000 Zuseher, allein am Sonntag beim Straßenrennen und Traumwetter waren 150.000 Fans dabei. Doch mit den Zuschauern ist das im Radsport so eine Sache: Bei Radrennen können nur Tickets im Ziel oder VIP-Bereich verkauft werden, die vielen Fans, die vor allem aus Italien oder Deutschland anreisen werden, bekommen an der Strecke Radsport hautnah und vor allem kostenfrei mit.
So ist auch bei der WM in Innsbruck die öffentliche Hand der größte Geldgeber. 13 Millionen Euro beträgt das Budget heuer, 9,5 Millionen davon sollen Bund, Land Tirol, Stadt Innsbruck und die Tourismusverbände zahlen. 500.000 Euro hat die Tirol Werbung heuer im Frühjahr zugeschossen. Die restlichen 2,9 Millionen Euro sollen aus Sponsoreinnahmen (zwei Millionen) und Ticketverkauf und Merchandising (900.000 Euro) kommen. Zwischenzeitlich hat sich das Land Tirol mit einem weiteren Überziehungsrahmen von drei Millionen eingestellt, da bis Juli keine Sponsoreinnahmen verzeichnet worden sind. Nun sind mit Skoda, OMV und KTM drei Sponsoren an Bord. Skoda etwa stellt die offizielle Fahrzeugflotte mit 122 Octavia und Superb. Ob man die erhoffte Sponsorensumme von zwei Millionen Euro erreichen wird? „Abgerechnet wird zum Schluss, aber derzeit kann ich das so nicht bestätigen“, sagt WM-Sprecherin Esther Wilhelm. Zumindest für das Highlight am Sonntag sind alle VIP-Tickets und die meisten Zuschauerkarten schon vergriffen.