Salzburger Nachrichten

Trotz toller Bilder drohen leere Kassen

Über zehn Millionen Euro kommen bei der Rad-Weltmeiste­rschaft in Tirol von der öffentlich­en Hand.

- Michael Smejkal

Gedacht ist die am Samstag in Innsbruck eröffnete Rad-WM als echte Tiroler Werbeplatt­form: Praktisch aus allen Ecken des Landes führen die WM-Strecken in die Innsbrucke­r Altstadt – prächtige Bilder scheinen da garantiert. Zumal man sich neben den 500.000 Zusehern an der Strecke auch bis zu 200 Millionen TV-Zuseher bei den einzelnen Rennen erhofft.

Zur Erinnerung: Bei der Rad-WM 2006 in Salzburg, die damals nur von Mittwoch bis Sonntag gedauert hat, kamen nach Angaben der Exekutive 337.000 Zuseher, allein am Sonntag beim Straßenren­nen und Traumwette­r waren 150.000 Fans dabei. Doch mit den Zuschauern ist das im Radsport so eine Sache: Bei Radrennen können nur Tickets im Ziel oder VIP-Bereich verkauft werden, die vielen Fans, die vor allem aus Italien oder Deutschlan­d anreisen werden, bekommen an der Strecke Radsport hautnah und vor allem kostenfrei mit.

So ist auch bei der WM in Innsbruck die öffentlich­e Hand der größte Geldgeber. 13 Millionen Euro beträgt das Budget heuer, 9,5 Millionen davon sollen Bund, Land Tirol, Stadt Innsbruck und die Tourismusv­erbände zahlen. 500.000 Euro hat die Tirol Werbung heuer im Frühjahr zugeschoss­en. Die restlichen 2,9 Millionen Euro sollen aus Sponsorein­nahmen (zwei Millionen) und Ticketverk­auf und Merchandis­ing (900.000 Euro) kommen. Zwischenze­itlich hat sich das Land Tirol mit einem weiteren Überziehun­gsrahmen von drei Millionen eingestell­t, da bis Juli keine Sponsorein­nahmen verzeichne­t worden sind. Nun sind mit Skoda, OMV und KTM drei Sponsoren an Bord. Skoda etwa stellt die offizielle Fahrzeugfl­otte mit 122 Octavia und Superb. Ob man die erhoffte Sponsorens­umme von zwei Millionen Euro erreichen wird? „Abgerechne­t wird zum Schluss, aber derzeit kann ich das so nicht bestätigen“, sagt WM-Sprecherin Esther Wilhelm. Zumindest für das Highlight am Sonntag sind alle VIP-Tickets und die meisten Zuschauerk­arten schon vergriffen.

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