Attacke auf Busfahrer war kein Einzelfall
Hermann Häckl, Geschäftsführer des Salzburger Verkehrsunternehmens Albus, ist erschüttert: „Eine solche Gewaltexplosion wegen einer Nichtigkeit. Und das am helllichten Tag. Ich kann das einfach nicht verstehen.“Häckl spricht von der brutalen Attacke zweier Jugendlicher auf einen Albuslenker, zu der es am Samstag gegen 16 Uhr kam. Die Burschen, 17 und 18, waren gemeinsam mit einem dritten Jugendlichen im Grödiger Ortsteil Glanegg in den Linienbus gestiegen. Das Trio, drei Österreicher, hatte offenbar Glasflaschen in den Händen – der Albusfahrer machte sie laut Polizeibericht darauf aufmerksam, dass dies im Bus nicht erlaubt sei.
Zwei Haltestellen weiter, zu Beginn der Moosstraße, gingen zwei der Jugendlichen dann auf den Chauffeur los. Der 18-Jährige schlug dem Fahrer laut den Ermittlungen mit der Faust wuchtig ins Gesicht. Der 17-Jährige wiederum versuchte, den Lenker mit einer Flasche zu attackieren – er wurde aber von anderen Fahrgästen daran gehindert. Weil andere Insassen und auch der Chauffeur die Attacken via Handy filmten, wollte der 18-Jährige dem Fahrer das Handy entreißen – was aber misslang. Die mutmaßlichen Gewalttäter und der dritte, an den Übergriffen nicht beteiligte Jugendliche flüchteten vorerst. Sie wurden aber später ausgeforscht.
Der Albusfahrer erlitt einen Kieferbruch. Laut Geschäftsführer Häckl „kommen Attacken auf unsere Fahrer Gott sei Dank sehr selten vor – wir sind ja auch vor allem am Land, also in den Umlandgemeinden, unterwegs“.
„Wir sind sehr betroffen. Der Fahrer wurde schwer verletzt.“
Übergriffe auf Buslenker in der Stadt Salzburg – nämlich auf Obusfahrer – sind aber keine Einzelfälle. Morgen, Dienstag, steht etwa ein Arbeiter (40) vor Gericht, der laut Anklage einem Obusfahrer im Juni an einer Haltestelle in Lehen einen wuchtigen Kopfstoß versetzt haben soll. Der Lenker war kurz bewusstlos. Weiters wurden im Mai zwei Burschen (16, 17) wegen Raubes verurteilt, weil sie Ende 2017 einen Obusfahrer an der Endstation in Liefering überfallen hatten.