Wild gewann zwei Bronzene an einem Tag
Voltigiererin schaffte es bei den Weltreiterspielen im Einzel und mit dem Team aufs Podest.
Erschöpft, aber überglücklich strahlte Lisa Wild nach ihrem letzten Auftritt bei den Weltreiterspielen in Tryon (USA). Innerhalb von nur acht Stunden hatte sich die Salzburger Voltigiererin gleich zwei Bronzemedaillen gesichert. Im Einzelbewerb verlor sie am Finaltag zwar einen Rang, rettete aber noch ihren Platz auf dem Podest. Im Team ließ sie sich mit ihren Kolleginnen vom URC Wildegg nicht von Rang drei verdrängen.
Die Nerven lagen bei Wild vor allem vor ihrem Solo-Auftritt blank. „Ich war enorm nervös, da ich eine perfekte Kür turnen wollte“, erklärt die 23-Jährige, die als Zweite nach drei Durchgängen noch nach Gold greifen wollte. Die Schwierigkeiten begannen aber schon in der Vorbereitung auf die entscheidende Übung. „Ich habe mir die Ohren zugehalten, um mich zu konzentrieren, aber es war so laut in der Halle“, erinnert sich Wild, die dann auch einen kleinen Patzer einstreute. „Ich bin einmal leicht ausgerutscht. Ein Fehler, der mir im Training nie passiert. Vielleicht hat mir das einen Platz gekostet.“So sehr sie der ungewohnte Ausrutscher auch ärgerte. Am Ende überwog die Freude über die Einzelmedaille. „Der gesamte Bewerb war enorm knapp, bis hin zum 15. Platz. Man konnte immer noch sehr weit zurückfallen, daher bin ich jetzt auch mit Bronze zufrieden“, erzählt Wild, der letztlich nur elf TausendstelPunkte auf Silber fehlten.
Als frischgebackene Medaillengewinnerin konnte sie etwas entspannter in den anschließenden Teambewerb gehen. „Für mich war das Umziehen am stressigsten“, gestand sie nach dem Finale. Dort zeigte sie gemeinsam mit Nikolaus Luschin und ihren vier Kolleginnen Katharina Luschin, Magdalena Riegler, Barbara Hruza und Leonie Poljc eine nahezu perfekte Kür. Sieger Deutschland und die zweitplatzierten Schweizer waren damit zwar nicht mehr einzuholen, zumindest wehrte man aber den letzten Angriff der Heimmannschaft aus den USA ab. Beeindruckt zeigte sich Wild von der abgebrühten Leistung ihrer erst 12-jährigen Teamkollegin Poljc. „Sie ist ein richtiges Showgirl.“