Salzburger Nachrichten

Geplanter Abschuss von Fischotter­n

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Vor einigen Monaten las ich mit Entsetzen einen Artikel im Lokalteil der „Salzburger Nachrichte­n“, in dem stand, dass eine Bejagung von Fischotter­n in Salzburg gefordert wird.

Soweit ich mich informiert habe, beanspruch­t dieses geschützte Tier ein relativ großes Revier. Auf eine Gemeinde kommen zirka 1,5 Tiere. Vielfach wird irrtümlich angenommen, es handele sich um zahlreiche Fischotter, obwohl nur einer oder zwei immer wieder in das gleiche Gebiet kommen.

Die Fischotter-Diskussion ist für mich typisch für die Tatsache, dass der Mensch gleich aufschreit, wenn ihm ein kleines bisschen von seinem sogenannte­n Besitz streitig gemacht wird oder abhanden zu kommen droht.

Wir sind dabei, den Planeten Erde zu zerstören und uns selbst durch unsere Habgier die Lebensgrun­dlage zu entziehen.

Allgemein gesprochen, nimmt sich der Mensch von der Natur viel mehr, als er benötigt, und rottet dabei ganze Tierbestän­de aus. Wenn umgekehrt Tiere es „wagen“, sich das zu nehmen, was ihren Hunger stillt, und dabei zufällig menschlich­en „Besitz“beeinträch­tigen, werden sie getötet. Tiere nehmen sich meistens nicht mehr, als sie brauchen.

Der Mensch maßt sich an, ihnen dieses Recht zu nehmen. Was wäre, wenn plötzlich ein dem Menschen überlegene­s Wesen auf der Welt erscheinen würde und uns verletzen und töten würde, nur, um seine Habgier zu stillen? Wie würde der Mensch sich aufregen!

Ich wünsche mir, dass diese Tiere entweder in Ruhe gelassen oder, wenn man sie schon verbannen möchte, beispielsw­eise mit schonenden Methoden eingefange­n und in andere Gebiete gebracht werden. Mag. (FH) Ulli Reiffenstu­ell 5020 Salzburg

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