Salzburger Familienunternehmen und deren Experten entfernten Spuren der Anti-EU-Demo.
In der Linzer Gasse am Dienstag: Heißer Wasserdampf steigt auf. Männer in Warnwesten rollen einen silbernen Dampfreiniger hin und her. Sie entfernen jene Schmierereien, die einige Demonstranten gegen den EU-Gipfel in der vergangenen Woche dort hinterließen. Mitarbeiter der Firma Eco-Dry Steam reinigten seit Montagmittag das Natursteinpflaster und die Mistkübel. Zurück bleiben derart saubere Pflastersteine, dass es erst einige Tage regnen muss, damit diese sich farblich wieder in das Dunkelgrau der übrigen Bepflasterung einblenden.
Christian Bleibler, Oberstraßenmeister in Salzburg: „Um die Lackfarbe vom Pflaster zu entfernen, hat der Magistrat Experten aus der Region engagiert. Die Stadt selbst verfügt nicht über derartige Technologien.“
Der Familienbetrieb Eco-Dry Steam aus Neumarkt ist auf Tro- ckendampf spezialisiert, ursprünglich, um Pflaster von Kaugummis zu reinigen. Eine vom Unternehmen eigens entwickelte Metallbürste mit Messinglegierung reibt die Oberfläche des Pflasters auf, ohne es zu beschädigen. Jeglichen Schmutz spült der 180 Grad heiße Dampf im Anschluss weg.
Geschäftsführer Lukas Novak: „Die Schmierereien gehen mit Trockendampf leicht weg. Dafür
„Die Lackfarbe kriegen wir leicht weg.“
brauchen wir nur die Bürste. Weder Chemikalien noch schädliche Lösungen sind im Einsatz.“Bei Bedarf verwenden seine Mitarbeiter Zitronensäure zur Reinigung, in der Linzer Gasse war dies jedoch nicht notwendig. Die Anwohner und Geschäftsinhaber sind erleichtert. Konditorin Claudia Fuchshofer: „Mein Dank geht an die Reinigungsfirma. Bei mir war vor der Tür alles vollgeschmiert.“Apothekenbesitzer am Platzl Werner Salmen: „Ich bin froh, dass die Schmierereien endlich weg sind.“Die Demonstration am Donnerstag sei aus dem Ruder gelaufen. „Gegen den Umzug hatte hier niemand was, aber Sachschaden und Gewalt müss en nicht sein.“