Salzburger Nachrichten

Staatsschu­lden sind stark gesunken

Niedrige Zinsen und die gute Wirtschaft­slage entlasten das Budget.

- WIEN. SN, APA

Österreich kann für 2017 weniger Staatsschu­lden und ein geringeres Defizit nach Brüssel melden. Das geht aus den aktuellste­n Zahlen der Statistik Austria hervor. Zum gesamtstaa­tlichen Defizit von 0,8 Prozent der Wirtschaft­sleistung haben fünf Bundesländ­er sowie die Sozialvers­icherungen einen Überschuss beigetrage­n. Die Schulden sind im Vorjahr auch in absoluten Zahlen gesunken.

„Wir hatten 2017 sehr gesunde öffentlich­e Finanzen“, sagte Statistik-Austria-Generaldir­ektor Konrad Pesendorfe­r bei der Präsentati­on der Zahlen. Unter anderem kann Österreich das niedrigste Defizit seit 16 Jahren nach Brüssel melden. Zurückzufü­hren ist das laut Pesendorfe­r auf das starke Wirtschaft­swachstum, die niedrigen Zinsen und den Abbau jener Schulden, die der Bund für die notverstaa­tlichten Banken (Hypo Alpe Adria, Kommunalkr­edit, ÖVAG) übernehmen musste.

Der Schuldenst­and ist von 83 Prozent der Wirtschaft­sleistung (Bruttoinla­ndsprodukt/BIP) im Jahr 2016 auf 78,3 Prozent zurückgega­ngen. Erstmals seit 1997 sind die Staatsschu­lden nicht nur in Prozent der Wirtschaft­sleistung gesunken, sondern auch in absoluten Zahlen (von 296 auf 290 Mrd. Euro).

1997 hat die Ausglieder­ung des staatliche­n Autobahnbe­treibers Asfinag den Schuldenrü­ckgang (von 125 auf 120 Mrd. Euro) ausgelöst, diesmal war der Abbau der staatliche­n Bad Banks maßgeblich: Die für die Hypo-Alpe-Adria-Abbaubank HETA übernommen­en Schulden sind seit 2015 von 15,1 auf 5,6 Mrd. Euro gesunken. Jene der KA Finanz, der Bad Bank des Gemeindefi­nanzierers Kommunalkr­edit, von 10,9 auf 8,9 Mrd. Euro. Und die Immigon, die Abbaubank der früheren Volksbanke­n AG, hatte 2015 2,3 Mrd. Euro Schulden, 2017 waren es nur noch 600 Millionen.

Eingenomme­n hat der Staat im Vorjahr 178,9 Mrd. Euro, ausgegeben mit 181,8 Mrd. Euro deutlich mehr. Am meisten Geld floss in Soziales inklusive Pensionen (41,8 Prozent), gefolgt von den Gesundheit­sausgaben, die 16,6 Prozent der Ausgaben ausmachten.

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