Ex-Rennfahrer genießt Großarl
Unternehmer Markus Friesacher baut mit Partnern Genuss-Metzgerei auf.
Mit dem Kauf der Gmundner Keramik hat der Anifer Unternehmer Markus Friesacher zuletzt wieder für Aufsehen gesorgt. Die Geschäftsfelder seiner MF-Gruppe reichen von Immobilien in Österreich bis zu Wein in Kroatien. Doch der bekannte Ex-Autorennfahrer und Tankstellenbetreiber kümmert sich im Verborgenen auch um kleinere „Fische“im Salzburger Land.
Im Großarltal, der Heimat seiner Mutter, ist Friesacher mit seiner MF-Gruppe wichtigster Gesellschafter der Großarler Genuss GmbH. Er ist sehr gern im Großarltal, ist dort stark verankert und hat zwei Jagden. Mit lokalen Partnern, darunter Hotelier Hans Hettegger, hat Friesacher eine erst 2011 eröffnete und 2015 in den Konkurs geschlitterte größere Metzgerei (Firma Prommegger) im Ortsteil Schied erworben. Er hält – als einer von vier Gesellschaftern – 40 Prozent. In vorerst kleinem Umfang wurde der fleischverarbeitende Betrieb bereits wieder aufgenommen. Aber die Genuss GmbH hat offenbar Größeres vor.
Friesacher selbst möchte deshalb derzeit noch nicht in Erscheinung treten. Geschäftsführer Achim Moser bestätigt auf SN-Anfrage, dass jetzt in einem Zwei-Mann-Betrieb vorrangig Speck und Selchwaren produziert werden. „Wir machen das für die Region und haben auch schon eine nationale Listung in den Metro-Großmärkten.“Weitere Listungen in Lebensmittelketten könnten folgen. In welche Richtung sich der Betrieb entwickeln soll, ist noch nicht ganz entschieden. Jedenfalls ist ein Umbau geplant. Die Eröffnung ist laut Moser für Ostern nächsten Jahres vorgesehen.
Der frühere Betreiber führte dort unter anderem auch ein Lebensmittelgeschäft, war also bis zur Schließung im Frühling 2016 Nahversorger. Der Standort ist vier Kilometer vom Marktzentrum entfernt. In Großarl hofft man, dass nun wieder eine Nahversorgung vor allem für die Ortsteile Au und Schied entstehen wird. Auch von einem neuen Bistro ist die Rede.
Bürgermeister Hans Rohrmoser (ÖVP) äußert Verständnis dafür, dass die Betreiber noch Zeit brauchen. Auch er hofft auf die Nahversorgung. Im Ort gibt es keinen Metzger mehr. Trotzdem sei Großarl „sehr gut versorgt“, verweist der Ortschef auf die Fleischabteilungen der Einkaufsmärkte und auf Hofläden.