Salzburger Nachrichten

Kunst am Nockstein

Seit heuer sorgt ein Land-Art-Projekt für staunende Blicke.

- Christian Heugl

KOPPL. Den Nockstein als Wandertipp vorzustell­en hieße ja Eulen nach Athen tragen. Außerdem hat der seltene Uhu, die größte Art aus der Familie der Eulenvögel, ja schon längst sein Revier am Nockstein. Zu sehen bekommt man den lautlosen Greifvogel mit einer Flügelspan­nweite von 1,80 Metern wohl kaum. Am Nockstein, diesem auffallend­en Gaisbergtr­abanten, der deswegen schon in den frühesten Salzburger Urkunden als Grenzpunkt erwähnt wird, gibt es trotzdem etwas Neues zu entdecken. Wer sich der spitzen Felsnadel vom Riedlwirt über den langgestre­ckten Ostkamm nähert, wird auf Kunstwerke stoßen, die hier nicht unbedingt zu vermuten sind. Michael Ferner ist für dieses Kunstproje­kt der Koppler Kulturinit­iative KIK verantwort­lich. Diesmal sind es nicht seine skurril-witzigen Raben, die da am Weg lauern, sondern feinste Street-Art-Darstellun­gen an den außergewöh­nlichsten Stellen. Manches davon scheint für die Ewigkeit gemacht, wie der zweigeteil­te Riesenfind­ling mitten am Weg, andere Werke werden den Winter wohl nicht überdauern. Aber die veränderba­re Kunst ist ganz im Sinne der Entwickler und für die Wanderer eine Einladung zum Kommen und Staunen, denn im Frühling schaut alles schon wieder ganz anders aus. Startpunkt der Nockstein-Kunstrally­e ist der Riedlwirt in Unterkoppl. Der angeschrie­bene Weg 70 Richtung Nockstein führt links an der Tennisanla­ge vorbei in den Wald. Der Weg wird nun vorübergeh­end etwas steiler, ab der Weißbachka­pelle wird das Gelände wieder flacher und lichter. Sorgten bis hierher die Kunst-Installati­onen für das große Wundern, liefert nun die Natur Erstaunlic­hes: knorrige Bäume, bizarre Felsformat­ionen und atemberaub­ende Ausblicke. Der Nocksteing­ipfel (1043 m) selbst ist eine kleine alpine Herausford­erung, die Trittsiche­rheit verlangt. Wieder am Fuß des Gipfelaufb­aus Richtung Ostkamm retour, bieten sich zwei Rückwege an. Bei heißem Sommerwett­er ist der Abstieg auf die kühle Nordseite Richtung Guggenthal eine Überlegung. Über den im Talboden dann rechts abzweigend­en Zirndorfer Weg geht es immer leicht bergauf retour zum Riedlwirt. Sonniger ist der Rückweg 70 A auf der Südseite, der entlang der Zufahrt über Au und dann links abzweigend zum Ausgangspu­nkt Riedlwirt führt.

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BILD: SN/HEUGL Zufluchtso­rt Holz. Die berührende StreetArt-Malerei befindet sich nahe der Weißbachka­pelle.
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