Kunst am Nockstein
Seit heuer sorgt ein Land-Art-Projekt für staunende Blicke.
KOPPL. Den Nockstein als Wandertipp vorzustellen hieße ja Eulen nach Athen tragen. Außerdem hat der seltene Uhu, die größte Art aus der Familie der Eulenvögel, ja schon längst sein Revier am Nockstein. Zu sehen bekommt man den lautlosen Greifvogel mit einer Flügelspannweite von 1,80 Metern wohl kaum. Am Nockstein, diesem auffallenden Gaisbergtrabanten, der deswegen schon in den frühesten Salzburger Urkunden als Grenzpunkt erwähnt wird, gibt es trotzdem etwas Neues zu entdecken. Wer sich der spitzen Felsnadel vom Riedlwirt über den langgestreckten Ostkamm nähert, wird auf Kunstwerke stoßen, die hier nicht unbedingt zu vermuten sind. Michael Ferner ist für dieses Kunstprojekt der Koppler Kulturinitiative KIK verantwortlich. Diesmal sind es nicht seine skurril-witzigen Raben, die da am Weg lauern, sondern feinste Street-Art-Darstellungen an den außergewöhnlichsten Stellen. Manches davon scheint für die Ewigkeit gemacht, wie der zweigeteilte Riesenfindling mitten am Weg, andere Werke werden den Winter wohl nicht überdauern. Aber die veränderbare Kunst ist ganz im Sinne der Entwickler und für die Wanderer eine Einladung zum Kommen und Staunen, denn im Frühling schaut alles schon wieder ganz anders aus. Startpunkt der Nockstein-Kunstrallye ist der Riedlwirt in Unterkoppl. Der angeschriebene Weg 70 Richtung Nockstein führt links an der Tennisanlage vorbei in den Wald. Der Weg wird nun vorübergehend etwas steiler, ab der Weißbachkapelle wird das Gelände wieder flacher und lichter. Sorgten bis hierher die Kunst-Installationen für das große Wundern, liefert nun die Natur Erstaunliches: knorrige Bäume, bizarre Felsformationen und atemberaubende Ausblicke. Der Nocksteingipfel (1043 m) selbst ist eine kleine alpine Herausforderung, die Trittsicherheit verlangt. Wieder am Fuß des Gipfelaufbaus Richtung Ostkamm retour, bieten sich zwei Rückwege an. Bei heißem Sommerwetter ist der Abstieg auf die kühle Nordseite Richtung Guggenthal eine Überlegung. Über den im Talboden dann rechts abzweigenden Zirndorfer Weg geht es immer leicht bergauf retour zum Riedlwirt. Sonniger ist der Rückweg 70 A auf der Südseite, der entlang der Zufahrt über Au und dann links abzweigend zum Ausgangspunkt Riedlwirt führt.