Bei K, i, c, k und l lässt sich nichts verniedlichen
Lest und fürchtet euch nicht. Ihr landet bestimmt nicht auf einer Liste von Konsumenten gewisser, unliebsamer Medien. Es wurde beteuert, dass es diese Liste gar nicht gibt, obwohl es eine E-Mail gibt, in der sich das anders liest. Aber was ist eine ausgedruckte E-Mail gegen das gesprochene Wort eines Politikers? Aber es geht jetzt eh nicht um den Innenminister. Die Buchstaben seines Namens passen bloß so perfekt. Es vergeht seit Langem keine Woche, in der nicht jemand mailt, dass die Verrohung der Sprache rasend galoppiert. Hasspostings. Untergriffe. Rustikalisierung und Vergewaltigung der Sprache. In unserem Fall ist es nur die Kombination von „K“und „ck“mit dem scharfen Vokal „i“. Am Ende rettet ein lässiges, verniedlichendes „l“den harten Klang auch nicht. Es gibt, so lässt sich schließen, Buchstabenkombinationen, die sich Verweichlichung und Verniedlichung widersetzen. Gefahr droht nämlich nicht allein wegen Rohheit.
Wenn einer niedlich „Basti“gerufen wird, klingt ja mit, er könne nichts Böses wollen. Und andere heißen Pamela – weiche Vokale, breite Konsonanten. Und da hat kürzlich einer in einer TV-Talkrunde ein „die Pam“daraus gemacht, so als hätte er sie grad noch geküsst zum Abschied. Da erwachen Erinnerungen an selige Fernsehzeiten in Dallas. Da hieß Bobby Ewings Frau auch Pam, war ein kleines Naivchen und ihr Auftrag simpel: schön, sexy, wenig G’wand. Nun ist diese neue Pamela aber SPÖ-Parteivorsitzende und kennt sich mit Tropenmedizin aus. Da klingt ein „die Pam“wie der Versuch, jemanden kleiner (was dann gern mit volksnäher, also wählertauglich verwechselt wird) zu machen, als sie ist. Dieses Problem besteht bei der Buchstabenkombination K, i, c, k und l naturgemäß nicht.