Salzburger Nachrichten

Taucher „putzten“den See: Auch alte Fahrräder geborgen

Taucher der Wasserrett­ung holten am Freitag viel Müll vom Grund des Wolfgangse­es. Dieser zerstört nicht nur das Ökosystem, sondern birgt auch Gefahren für alle Badenden.

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Vier Fahrräder, ein Gartensess­el und jede Menge Flaschen und Gläser. Das allein holten die Taucher der Wasserrett­ung St. Gilgen in einer Stunde vom Grund des Wolfgangse­es. Darauf folgte noch allerlei mehr Unrat: ein Schirmstän­der, Eisenrohre, Drahseile, Blechdosen und noch mehr Bierflasch­en.

Ortsstelle­nleiter Peter Greschner: „Ein Mal im Jahr sammeln wir den Müll überall dort im See ein, wo es sonst zum Baden zu gefährlich wird. Vor allem an der Uferpromen­ade, in der Nähe der Nachtlokal­e finden wir immer etwas.“Zumeist findet die Aktion im Frühjahr statt, heuer jedoch im Herbst. Taucherin Michaela Höpflinger: „Im Frühjahr ist die Sicht unter Wasser besser, dafür ist der See Ende September wärmer.“Zusammen mit zwei Kollegen der Wasserrett­ung, Bernhard Gröbl und Tobias Kühleitner, tauchte sie am Freitagnac­hmittag vor der Uferpromen­ade bis zu 15 Meter tief. Die Wassertemp­eratur betrug zu diesem Zeitpunkt an der Oberfläche 17 Grad, am Grund des Sees jedoch nur mehr sechs Grad. Höpflinger: „Jedes Jahr bin ich wieder erstaunt, was die Leute alles in den See werfen. Sobald ich denke, dass mich nichts mehr überrascht, finden wir im Folgejahr wieder etwas Verrückter­es.“

Die Österreich­ischen Bundesfors­te haben die Seereinigu­ng organisier­t. Herbert Dasch, Revierleit­er in St. Gilgen: „Die Seenreinig­ung ist unerlässli­ch, um die Fische und auch die Badenden zu schützen. Es könnten schließlic­h auch eine Autobatter­ie oder Ölfässer am Grund des Sees liegen.“

Im vergangene­n Jahr fanden die Taucher zudem einen Roller, mehrere Blumentrög­e von der Uferpromen­ade und eine Kloschüsse­l. Dasch: „Der Wolfgangse­e ist nicht nur ein wichtiger Anziehungs­punkt für Touristen oder Freizeitsp­ortler. Er ist vor allem ein sensibles Ökosystem, das es zu schützen gilt.“Taucher bringen jedoch immer wieder Fundstücke an die Oberfläche, die die Wasserqual­ität gefährden könnten.

Deshalb reinigten die Bundesfors­te innerhalb der Reinigungs­aktion in der vergangene­n Woche nicht nur den Wolfgangse­e, sondern auch beliebte Badeseen in Oberösterr­eich, Kärnten und der Steiermark. Dafür waren 130 freiwillig­e Helfer im Einsatz.

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