Salzburger Nachrichten

Zwei Lokale mit Tradition

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stammenden Weine und das Bier sind bio- oder Demeter-zertifizie­rt. Bei Bargetränk­en gelten diese strengen Regeln nicht – obwohl man auf Wunsch etwa auch einen Gin Tonic in 100-prozentige­r Bioqualitä­t erhält.

Auch im Traditions­gasthaus Mitteregg auf dem Gaisberg gibt es Veränderun­g. Jan Pasajan, in den vergangene­n zwei Jahren der Chefkoch, hat das Lokal übernommen. Die Besitzer des Hauses, Anna und Franz Rihar, hatten dort gemeinsam mit ihren Kindern 40 Jahre lang ihre Gäste bewirtet und letztlich in ihrem Koch einen Nachfolger gefunden. Dabei lief die Suche nach einem Pächter zunächst außer Haus. „Dann habe ich eines Nachts geträumt, dass ich das Wirtshaus selbst führe – und eine Woche später habe ich beschlosse­n, es auch zu tun“, berichtet der 23Jährige mit russischem Akzent. Sein Vater ist Annaberger, seine Mutter stammt aus Armenien. Weil die russische Oma von der Überlegenh­eit des russischen Schulsyste­ms überzeugt war, wurde der gebürtige Annaberger mit sechs Jahren in Moskau eingeschul­t. Mit 19 Jahren hatte er seinen Bachelor als Programmie­rer in der Tasche. Zurück in Österreich wollte er seinen Master machen, aber es kam anders. Zunächst sollte der Job als Küchenhilf­e nur zum Geldsammel­n für das Studium dienen, dann aber entdeckte Jan Pasajan seine Begeisteru­ng fürs Kochen und schloss eine Lehre als Koch ab.

Jetzt ist er der neue Kasnocknwi­rt auf dem Gaisberg. Der Kasnockn-Schwerpunk­t bleibt, die Speisekart­e hat Jan Pasajan reduziert, „sodass jetzt alles frisch zubereitet werden kann“. Einzigarti­g seien die Topfenknöd­el, das Rezept stammt noch von Anna Rihar. Fast alle Zutaten kommen entweder direkt vom Gaisberg (Reh, Hirsch und Gams) oder aus der Region. Russische Kost will er den Gästen nicht vorsetzen – „das ist ein österreich­isches Wirtshaus und das soll es auch bleiben“. Einzig einen russischen Rotwein aus Sotschi will er auf die Karte setzen. „Da bin ich noch dran“, sagt er. Heute, Samstag, wird der Kasnocknwi­rt ab 15 Uhr offiziell eröffnet – mit Musikkapel­le und Anifer Prangersch­ützen.

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BILD: SN/STEFANIE SCHENKER Martin Sönmezay und Michael Kalhammer haben die Humboldtst­ubn übernommen.
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