Neuer Plan für 17 Windräder
Im Lungau ist wieder ein Projekt aufgetaucht. Die Mehrheit der Gemeinden soll entscheiden.
RAMINGSTEIN. Im Lungau gibt es neben dem Projekt in Weißpriach einen weiteren Vorstoß für Windenergie. Diesmal ist wieder Ramingstein dran, wie schon vor Jahren auf der Karneralm.
Eine burgenländische Firma hat bei der Gemeinde angefragt und 17 aufgrund des Windpotenzials geeignete Standorte bei der Ortschaft Winkl (im Bereich Pirkeggalmen bzw. Geigenwald) vorgelegt. Ortschef Peter Rotschopf (ÖVP) hat in seinem Bürgermeisterbericht die Gemeindevertretung darüber informiert. Die Gemeindepolitiker dürften – ohne dass eine formale Abstimmung stattfand – eine eher ablehnende Haltung eingenommen haben. Der neue ÖVP-Bürgermeisterkandidat Leonhard Kocher, Bauer und Wirt vom Jagglerhof, spricht sich auf SN-Anfrage vor allem aus Sicht des Tourismus klar gegen Windkraftanlagen aus. „Der Windpark wird sicher nicht kommen.“Er verweist auch auf eine entsprechende Petition des gemeinsamen Tourismusverbands für Tamsweg, Ramingstein, Lessach und St. Andrä.
Bgm. Rotschopf sagt, er habe den Interessenten mitgeteilt, dass die allgemeine Entscheidung des Regionalverbands Lungau über Windenergie abzuwarten sei. „Wir Bürgermeister müssen mit einer Stimme reden.“Die 15 Gemeinden wollen – aber erst nach den Kommunalwahlen im Frühjahr 2019 – entscheiden, ob im Lungau Windräder errichtet werden können. Die Bürgermeister möchten das nicht allein festlegen. Der Ball wird bei den dann neu gewählten Gemeindevertretungen mit insgesamt fast 200 Mandataren liegen. Ausschlaggebend werde die Mehrzahl der Gemeinden sein, erklärt Verbandsobmann Bgm. LAbg. Manfred Sampl (ÖVP) aus St. Michael. Wichtig sei ihm anständige, sehr sachliche Information.
Von Vertretern der UNESCO (diese Organisation der Vereinten Nationen verlieh 2012 dem Lungau das Prädikat Biosphärenpark) kam am Donnerstag in der Sitzung des Regionalverbands weder ein Ja noch ein Nein zu Windrädern. Vielmehr empfahlen sie, die Bevölkerung möglichst breit einzubinden. „Das haben wir aufgegriffen“, sagt Sampl.
Die Gemeinde Weißpriach, die für das Vorhaben der Lungauwind GmbH auf dem Fanningberg ist, würde sich der Mehrheit beugen. Ein Nein wäre für alle Gemeinden bindend. Bei einem Ja soll jede einzelne für sich entscheiden können.