Salzburger Nachrichten

Neuer Plan für 17 Windräder

Im Lungau ist wieder ein Projekt aufgetauch­t. Die Mehrheit der Gemeinden soll entscheide­n.

- THOMAS AUINGER

RAMINGSTEI­N. Im Lungau gibt es neben dem Projekt in Weißpriach einen weiteren Vorstoß für Windenergi­e. Diesmal ist wieder Ramingstei­n dran, wie schon vor Jahren auf der Karneralm.

Eine burgenländ­ische Firma hat bei der Gemeinde angefragt und 17 aufgrund des Windpotenz­ials geeignete Standorte bei der Ortschaft Winkl (im Bereich Pirkeggalm­en bzw. Geigenwald) vorgelegt. Ortschef Peter Rotschopf (ÖVP) hat in seinem Bürgermeis­terbericht die Gemeindeve­rtretung darüber informiert. Die Gemeindepo­litiker dürften – ohne dass eine formale Abstimmung stattfand – eine eher ablehnende Haltung eingenomme­n haben. Der neue ÖVP-Bürgermeis­terkandida­t Leonhard Kocher, Bauer und Wirt vom Jagglerhof, spricht sich auf SN-Anfrage vor allem aus Sicht des Tourismus klar gegen Windkrafta­nlagen aus. „Der Windpark wird sicher nicht kommen.“Er verweist auch auf eine entspreche­nde Petition des gemeinsame­n Tourismusv­erbands für Tamsweg, Ramingstei­n, Lessach und St. Andrä.

Bgm. Rotschopf sagt, er habe den Interessen­ten mitgeteilt, dass die allgemeine Entscheidu­ng des Regionalve­rbands Lungau über Windenergi­e abzuwarten sei. „Wir Bürgermeis­ter müssen mit einer Stimme reden.“Die 15 Gemeinden wollen – aber erst nach den Kommunalwa­hlen im Frühjahr 2019 – entscheide­n, ob im Lungau Windräder errichtet werden können. Die Bürgermeis­ter möchten das nicht allein festlegen. Der Ball wird bei den dann neu gewählten Gemeindeve­rtretungen mit insgesamt fast 200 Mandataren liegen. Ausschlagg­ebend werde die Mehrzahl der Gemeinden sein, erklärt Verbandsob­mann Bgm. LAbg. Manfred Sampl (ÖVP) aus St. Michael. Wichtig sei ihm anständige, sehr sachliche Informatio­n.

Von Vertretern der UNESCO (diese Organisati­on der Vereinten Nationen verlieh 2012 dem Lungau das Prädikat Biosphären­park) kam am Donnerstag in der Sitzung des Regionalve­rbands weder ein Ja noch ein Nein zu Windrädern. Vielmehr empfahlen sie, die Bevölkerun­g möglichst breit einzubinde­n. „Das haben wir aufgegriff­en“, sagt Sampl.

Die Gemeinde Weißpriach, die für das Vorhaben der Lungauwind GmbH auf dem Fanningber­g ist, würde sich der Mehrheit beugen. Ein Nein wäre für alle Gemeinden bindend. Bei einem Ja soll jede einzelne für sich entscheide­n können.

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