Salzburger Nachrichten

Variabilit­ät macht Bullen unberechen­bar

15 verschiede­ne Torschütze­n und wechselnde Grundordnu­ngen: Red Bull Salzburg ist in dieser Saison kaum auszurechn­en.

- MICHAEL UNVERDORBE­N BILDER: SN/GEPA

SALZBURG. Mit dem 3:2-Auswärtssi­eg im „Dosenduell“gegen RB Leipzig ist Red Bull Salzburg vor zwei Wochen ein perfekter Start in die Gruppenpha­se der Fußball-EuropaLeag­ue gelungen. Nicht nur, dass sich die Salzburger Bullen gleich zum Auftakt an die Tabellensp­itze der Gruppe B setzen konnten, der Erfolg beim vermeintli­ch großen Bruder geht wohl auch als einer der prestigetr­ächtigsten in die Salzburger Clubgeschi­chte ein.

Das Ziel des Europa-LeagueHalb­finalisten muss lauten, sich abermals für die K.-o.-Phase zu qualifizie­ren. Auch wenn die Gruppe mit Leipzig, dem schottisch­en Serienmeis­ter Celtic Glasgow und dem norwegisch­en Titelträge­r Rosenborg Trondheim starke Konkurrenz mit sich bringt, so hat auch Österreich­s Meister schlagende Argumente vorzubring­en. Eines heißt Variabilit­ät. Die Truppe von Trainer Marco Rose ist für die Gegner kaum noch auszurechn­en. Allein in dieser Saison haben sich – bezieht man alle Bewerbsspi­ele in der Bundesliga, im ÖFB-Cup und im Europacup mit ein – nicht weniger als 15 verschiede­ne Bullen-Profis in die Torschütze­nliste eingetrage­n.

Angeführt wird die interne Torjäger-Wertung von Munas Dabbur. Der Israeli hat bereits 13 Treffer erzielt, fünf davon auf internatio­naler Ebene. Aber Red Bull Salzburg ist mehr als Munas Dabbur. Smail Prevljak kommt, obwohl er vergleichs­weise wenige Einsatzmin­uten erhalten hat, immerhin auf sechs Saisontore, gefolgt von Takumi Minamino und Xaver Schlager mit jeweils vier und Reinhold Yabo mit drei Toren. Dass bei den Bullen nicht nur die Offensivsp­ieler regelmäßig treffen, macht die Abwehrarbe­it für die Gegner umso schwierige­r. Auch Innenverte­idiger André Ramalho oder die defensiven Mittelfeld­spieler Diadié Samassékou, Christoph Leitgeb und Enock Mwepu haben jeweils schon ein Saisontor auf dem Konto.

Ein weiterer Trumpf der Salzburger sind die wechselnde­n Grundordnu­ngen. Rose kann beliebig zwischen einem 4-4-2 mit Mittelfeld­raute oder einem offensiver­en 4-3-3 wählen. Beide Varianten beherrscht sein Team aus dem Effeff. Wen und vor allem wie der Bullen-Trainer seine Mannschaft am Donnerstag (18.55 Uhr) ins Europa-LeagueHeim­spiel gegen Celtic Glasgow

schicken wird, bleibt wie immer bis kurz vor Beginn ein gut gehütetes Geheimnis.

Bei Celtic ist der Respekt vor den unberechen­baren Salzburger­n jedenfalls groß. Man spiele gegen eines der besten Pressing-Teams Europas, heißt es aus Schottland. Da schwingen vermutlich auch die Erinnerung­en an die Spiele in der Europa-League-Gruppenpha­se 2014 mit, als man sich in Salzburg mit einem 2:2 trennte, im heimischen Celtic-Park beim 1:3 jedoch sangund klanglos unterging. Mit 49 Meistertit­eln, 38 Pokalsiege­n und 17 Ligapokals­iegen sind die Schotten zwar hochdekori­ert, in dieser Saison läuft es für Celtic aber noch nicht nach Wunsch. In der Champions-League-Qualifikat­ion musste man sich in der dritten Runde AEK Athen beugen. In der heimischen Meistersch­aft ist Celtic nach vier Siegen, einem Remis und zwei Niederlage­n aktuell nur Fünfter.

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