Banksy narrt den Kunstmarkt
Bild geschreddert: Spekulationen, ob Auktionshaus eingeweiht war.
Ein Bild des Street-ArtKünstlers Banksy zerstörte sich nach seiner Versteigerung bei Sotheby’s in London selbst. Kurz nach dem Zuschlag für knapp 1,2 Millionen Euro lief es vor staunenden Betrachtern durch einen im goldenen Bilderrahmen verborgenen Schredder, der untere Teil des Werks hing in dünnen Streifen hervor.
Banksy, dessen wahre Identität unbekannt ist, teilte erst ein Foto der Szene im Internet und versah es mit dem Kommentar „going, going, gone“– „zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten“. Später postete er ein Video, auf dem eine vermummte Person Teile eines Schredders in einen Bilderrahmen setzt. In einem eingeblendeten Text heißt es: „Vor ein paar Jahren baute ich heimlich einen Schredder in ein Gemälde ... Falls es jemals versteigert werden sollte.“Bei dem Bild handelt es sich um eines der berühmtesten BanksyMotive, ein Mädchen, das den Arm nach einem davonfliegenden Luftballon in Herzform ausstreckt. Das Auktionshaus bezeichnete den Vorfall als „unerwartet“. Doch es gibt Zweifel an dieser Darstellung. Das Fachblatt „The Art Newspaper“hält es nicht für ausgeschlossen, dass Sotheby’s-Mitarbeiter ihre Finger im Spiel hatten.
In einer Mitteilung zeigte sich Sotheby’s beinahe amüsiert. „Es sieht so aus, als seien wir gerade gebanksyt worden“, sagte Alex Branczik, Leiter der Abteilung für zeitgenössische Kunst in Europa bei Sotheby’s. Medien spekulierten, der Wert des Werks könnte sich durch die Aktion erheblich erhöht haben.