Salzburger Nachrichten

Hirschers Babyglück: „Habe jetzt mehr Aufgaben, als nur Rennfahrer zu sein“

Der Salzburger Ski-Star und seine Frau Laura wurden Sonntag früh Eltern eines Buben. Wie das Hirschers Karrierepl­anung beeinfluss­t, darüber kann man nur spekuliere­n.

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Mitte Mai überrascht­en Marcel Hirscher und Laura Moisl (damals waren sie noch nicht verheirate­t) mit einer kreativ gestaltete­n Nachricht: Die beiden posteten auf Instagram ein Foto mit einem Paar winziger Skischuhe in den Händen und dem Text: „The real adventure starts right now“– Das wahre Abenteuer beginnt genau jetzt.

Nun ist das neue Abenteuer in Hirschers Leben da, seit Sonntag sind die beiden glückliche Eltern eines Buben. Weil die beiden ihr Privatlebe­n künftig abseits aller sozialen Medien leben wollen, gab es auch keine Ankündigun­g oder Bestätigun­g via Instagram oder Facebook, aber die Meldung von einer Geburt in einer Salzburger Klinik hat sich dennoch schnell herumgespr­ochen.

Die damals noch bevorstehe­nde Geburt des Kindes hat Hirscher auch Anfang Juli sehr bewegt, als er in Fuschl über seine Karriere-Fortsetzun­g geplaudert hat. Einige hielten es durchaus für möglich, dass Hirscher nach sieben Gesamtwelt­cupsiegen en suite die Geburt überhaupt als Umstieg in einen neuen Lebensabsc­hnitt nimmt und die Karriere beendet. Doch Hirscher hat bestätigt, dass er weitermach­t, wenn auch unter neuen Perspektiv­en. Er werde jetzt nicht mehr alles dem Profisport unterordne­n, denn es gebe jetzt „mehrere Perspektiv­en“. Ein recht deutlicher Fingerzeig auf das Leben danach. Doch Hirscher, der im März seinen 30. Geburtstag feiert, will sich auch da nicht festlegen. Ging man ursprüngli­ch davon aus, dass nach der Saison 2019 Schluss sei, hat er kürzlich in einem SN-Interview angedeutet, dass es noch weiter gehen könne – allerdings mit klar eingeschrä­nktem Programm. „Warum haben wir denn jetzt alle so einen Stress? Weil in ein paar Wochen Sölden auf dem Programm steht und daher alle auf den Gletschern trainieren. Wenn man erst Anfang Dezember einsteigt, dann spart man sich diese Trainings auf dem Gletschere­is und steigt gleich auf Naturschne­e ein.“Das sei sehr wohl eine Variante für die kommenden Jahre, in denen der Gewinn des Gesamtwelt­cups ohnedies nicht mehr die oberste Priorität besitze. „Es geht ums Rennfahren und um dieses Gefühl, das man da hat.“

Mit Sicherheit wird es aber bei der Ski-WM im Februar 2019 kein so überborden­des ZweiWochen-Programm wie heuer bei Olympia in Südkorea geben. Theoretisc­h könnte Hirscher seine zwei Auftritte in Slalom und Riesentorl­auf mit einem nur viertägige­n Aufenthalt in Are (SWE) absolviere­n.

Auf jeden Fall gibt es viele im ÖSV, die Hirschers Abgang mit großer Sorge und einigem Bauchweh betrachten müssen – hinter ihm klafft ein Loch, das wohl über mehrere Jahre nur schwer zu füllen sein wird. MICHAEL.SMEJKAL@SN.AT

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BILD: SN/APA/EXPA/JFK Ein neuer Lebensabsc­hnitt beginnt für Marcel und Laura Hirscher.
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