Grödig hofft auf Schub durch den Derby-Erfolg
Anif spielte Katz und Maus mit dem Nachbarn, bis Roman Wallner schummelte und die Gastgeber so auf die Siegerstraße brachte.
GRÖDIG. Das Untersberg-Derby birgt immer noch viel Brisanz, auch wenn Grödig gegen Anif in der laufenden Saison nicht mehr das Duell um die Spitzenplätze in der Westliga ist. Das Spiel der beiden Nachbarn am Samstag erfüllte alle Erwartungen: Es gab hochgehende Emotionen, Kampf und Leidenschaft und am Ende einen 2:0-Sieg des Außenseiters Grödig.
Danach hatte es in der ersten halben Stunde gar nicht ausgesehen. Vielmehr schienen die Anifer eine Woche nach dem 10:0 gegen Langenegg erneut einem Kantersieg entgegenzusteuern. Grödig hatte dem High-SpeedFußball von Thomas Hofers Elf nichts entgegenzusetzen. Anif schnürte die Gastgeber im eigenen Strafraum ein und vergab Torchancen fast im Minutentakt. Torhüter Manuel Kalman rettete mehrfach in höchster Not gegen Semir Gvozdjar und Marinko Sorda, einmal landete ein Weitschuss an der Lattenoberkante. „Wir hätten nach 20 Minuten auch schon 0:3 hinten liegen können, da hat unser Tormann überragend gehalten“, sagte GrödigTrainer Mario Messner.
Was die Partie dann kippen ließ, bezeichnete Messner als „schlaue Aktion“von Roman Wallner. Der Ex-ÖFB-Teamstürmer selbst schilderte: „Ich hab’ probiert, einen Einwurf weiter vorn schnell auszuführen. Unser Glück, dass es der Schiedsrichter nicht gesehen hat.“Gut und gern 15 Meter holte Schlitzohr Wallner damit heraus. Während die Anifer noch protestierten, nutzte Petrit Nika Wallners Einwurfvorlage zum 1:0 (37.). Der anschließende Wirbel wegen des berechtigten Ärgers auf der AnifBank führte zur Verbannung von Chefcoach Thomas Hofer auf die Tribüne.
Anif hatte damit den Faden total verloren und kam nicht mehr ins Spiel. Grödig übernahm das Kommando, das 2:0 durch Faruk Zeric (60.) war verdient. Anifs Co-Trainer Andreas Berktold, der für Hofer übernahm, wollte das niederösterreichische Schiri-Gespann nicht für die Niederlage verantwortlich machen: „Egal, was in dieser Situation war: Wir müssen uns Gedanken darüber machen, warum wir bis dahin nicht schon längst klar geführt haben.“
In Grödig lebt die Hoffnung, dass die Talsohle nun durchschritten ist. Roman Wallner sagt: „Ein Derbysieg ist immer schön, diesmal war es vielleicht der Knackpunkt für uns, nach schwierigen Wochen wieder in die Spur zu finden.“