Eine faltbare Campingküche wird europaweit verschickt
Salzburger Unternehmer zeigen, was aus Handwerkskönnen und Kreativität machbar ist: Die Sieger des diesjährigen Handwerkspreises produzieren in Salzburg und sind international erfolgreich.
SALZBURG-STADT. Der Sieg ging an zwei gelernte Maschinenbauer aus dem Tennengau. Sascha Steinbacher aus St. Martin am Tennengebirge und Hannes Leitenreiter aus Lungötz haben eine faltbare Campingküche designt. Sie besteht aus einer Koch- und Arbeitsfläche, Waschbecken mit Wasserhahn sowie Stauraum. Die ausklappbare Outdoor-Küche gibt es in verschiedenen Ausführungen. Das kleinste Modell, das für zwei bis drei Personen geeignet ist, kostet 1400 Euro.
Zu Jahresanfang haben sich die leidenschaftlichen Camper mit „Go outside“selbstständig gemacht. „Wir haben eigentlich für den Eigenbedarf konstruiert und sind vom Interesse überwältigt“, sagt Steinbacher. Mittlerweile haben sie ihre faltbare Campingküche bereits europaweit verschickt. Anfragen gibt es auch aus Indien und den USA.
Der Glasenbacher Wilhelm Margreiter hat die Wuux Surfboards erfunden. Seine Kunden stammen aus Taiwan, Hawaii und Norwegen. Auch für Google hat er schon produziert. Das Design sticht ins Auge. Die leichten Boards bestehen aus einem mehrschichtigen Kunststoffkern und sind mit Holzfurnier umhüllt. Die in Grödig produzierten Sportgeräte kämen sehr gut an, sagt Margreiter. Was man als Unternehmer so alles erlebt, erzählte er am Mittwoch bei der Bekanntgabe der Gewinner des diesjährigen Salzburger Handwerkspreises der Wirtschaftskammer Salzburg: „Es ist schon schräg, wenn der Versand nach Russland teurer ist, als wenn die Kundin sich ein Flugticket nach Wien kauft und das Board selbst abholt.“Mit seinen Surfboards hat er den zweiten Platz belegt.
Auch der Drittplatzierte Richard Kappeller freut sich über internationale Aufträge. Für den arabischen Raum hat der Messermacher Falknermesser für die Jagd im Wert von rund je 20.000 Euro produziert – bestehend aus exklusiven Materialien wie Eisenmeteorit und verziert mit seltenen, speziell geschliffenen Mandarin-Granaten.
Josef Mikl, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Salzburg, freut sich, dass es bei der Lehrlingsausbildung endlich wieder leichte Zuwächse gibt. Zudem werden in diesem Jahr 319 Meisterurkunden verliehen – so viele wie noch nie. Wichtig sei, Handwerksberufe für junge Menschen attraktiv zu machen. „Erfreulich ist, dass der Meister im Nationalen Qualifikationsrahmen nun auf Stufe sechs eingeordnet und damit mit dem akademischen Bachelor oder dem Ingenieur gleichgesetzt wird.“