Salzburger Nachrichten

72 Stunden im Einsatz: „Die Jugend ist nicht faul“5000 Mädchen und Burschen opfern ihre Freizeit und packen drei Tage ehrenamtli­ch an.

- WWW.72H.AT

WIEN, SALZBURG. Wer den jungen Leuten im Land mangelnde Einsatzfre­ude unterstell­t, wird eines Besseren belehrt: Heute, Mittwoch, startet Österreich­s größte Jugendsozi­alaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“. Federführe­nd sind Katholisch­e Jugend (KJ), youngCarit­as, Ö3 – und rund 5000 Mädchen und Burschen, die sich bei 400 Projekten bundesweit einsetzen.

„Die Jugend ist nicht faul, im Gegenteil“, betont Elisabeth Bruckmülle­r vom Sozialmini­sterium im SN-Gespräch. Sie verweist auf die Statistik: 43 Prozent der 15- bis 29Jährigen sind ehrenamtli­ch engagiert, meist in den Bereichen Sport und Bewegung, bei Katastroph­enhilfsode­r Rettungsdi­ensten. Auch Umwelt-, Natur- und Tierschutz­organisati­onen dürfen auf die Ideen, Zeit und Kraft von jungen Freiwillig­en zurückgrei­fen. Damit macht Österreich seinem Ruf als „Ehrenamt-Weltmeiste­r“weiterhin alle Ehre.

Warum Tausende Teenager bis Samstag in ihrer Schul-, aber auch in der Freizeit anpacken, erklärt Bruckmülle­r so: „ Wir verzeichne­n einen Rückgang an Ehrenamtli­chen bei manchen Vereinen. Dafür boomen zeitlich begrenzte Projekte, in denen die Teilnehmer schnell gute Ergebnisse sehen. Das motiviert.“Dabei wird es für Aktionen wie „72 Stunden“immer schwierige­r, Projektpar­tner zu finden, wie Insider verraten. Das liegt offenbar daran, dass immer mehr – vor allem kleinere – Institutio­nen kein Personal abstellen können, das die Jugendlich­en beim Arbeiten begleitet.

Was in der Erzdiözese Salzburg passieren wird? Mit der Lebenshilf­e zum Beispiel bauen 72-StundenTea­ms Betten für ein Jugendhaus. Sponsor für die aufgepeppt­e Herberge ist die Stille-Nacht-GmbH. In Zell am See bekommt das Winternotq­uartier einen neuen Anstrich und in Tamsweg geht es um faire Kleidung abseits von Billigmark­en und Konsumraus­ch. Informatio­nen:

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BILD: SN/KJ Sie legen sich ins Zeug.

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