Auf einen Kakao mit Haslauer
„Was tun Sie so den ganzen Tag?“, wollte Schülerin Denice (12) wissen.
SALZBURG-STADT. Es war ein nicht alltäglicher Besuch, den der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Dienstagvormittag in seinem Büro empfing: Die zwölfjährige Denice Haslauer (übrigens nicht verwandt mit dem Landeshauptmann) traf den Salzburger Regierungschef bei Kipferl und Kakao. „Junge Menschen sind die besten Gesprächspartner, weil sie alles hinterfragen, was wir als selbstverständlich voraussetzen, und weil es eben auch kein Tabu gibt“, sagt Haslauer. Außerdem sei es das erste Mal, dass er im Büro in den Genuss von Kipferln komme.
„Was ist eigentlich Ihr Spitzname?“, wollte die Schülerin der Neuen Mittelschule Liefering etwa wissen. „In der Schule haben sie Hasi zu mir gesagt“, berichtete der Politiker seiner jungen Besucherin, während diese an ihrem Kakao nippte. Jetzt sei er aber „nur mehr der Wilfried, ganz einfach“. Auch dass er nicht immer nur ein braver Schüler gewesen sei, verhehlte Haslauer nicht. Dankbar für das, was sie ihm beigebracht hatten, sei er seinen Lehrern erst viel später gewesen. „Da kommt man erst nach der Schule drauf“, meinte er.
„Wir nennen sie einfach nur ,Katze‘“, berichtete Haslauer von einer Katze, die ihm vor vielen Jahren zugelaufen sei. „Die ist jetzt sicher schon 13 oder 14 Jahre alt, eine alte Dame eben“, schilderte der Landeshauptmann. „Wie alt bitte können Katzen werden?“, wollte Denice daraufhin wissen und biss ein Stück von ihrem Kipferl ab. „Ja eben, ungefähr so alt wie unsere Katze“, meinte Haslauer und erkundigte sich bei Denice, ob der Kakao schmecke.
Außerdem erfuhr die Zwölfjährige nicht nur den Hintergrund zur Zusammenlegung der Flachgauer Bezirksgerichte, sondern etwa auch, was ein Landeshauptmann den ganzen Tag so zu tun hat. „Telefonieren, Besprechungen, Leute kommen zu mir, die haben ein Projekt, brauchen Unterstützung. Oder wir verhandeln darüber, wie wir mit dem Geld auskommen und alles finanzieren“, zählte Haslauer auf.
Zum Abschied – Haslauer: „Okay, ich muss wieder etwas arbeiten“– gab es ein elektronisches Tagebuch für Denice.