Wirtschaftskonzept für die Stadt hat 25 Jahre auf dem Buckel
Ein neues wurde 2017 vorgelegt, aber nie beschlossen. Die SPÖ will das Papier aus der Schublade holen.
1993 wurde in der Stadt Salzburg eine Wirtschaftsstrategie ausgearbeitet. Zu diesem Zeitpunkt war Österreich noch nicht einmal EU-Mitglied. 1995 wurde das Konzept vom Gemeinderat beschlossen. 23 Jahre später ist es immer noch gültig.
Denn 2017 sollte in der letzten Senatssitzung unter Heinz Schaden ein überarbeitetes Konzept basierend auf einer WIFO-Studie beschlossen werden. Doch die ÖVP wollte darüber noch beraten. Und somit wurde das vorliegende Papier nie beschlossen. Die SPÖ will nun, dass das Konzept wieder vorgelegt wird. „Seit dem EU-Beitritt hat sich einiges geändert“, sagt SPÖ-Gemeinderat Hermann Wielandner. Mittlerweile sei es schwieriger geworden, Flächen für Firmen und Betriebe zu finden. Zudem reagiere die Bevölkerung sensibler auf Ansiedelungen. Die SPÖ will keine weiteren Gewerbeflächen mehr auflassen, sagt Wielandner. Der Amtsbericht, den Schaden 2017 habe vorlegen lassen, ziele darauf ab. „Wir sollten es schaffen, dass sich Headquarters hier ansiedeln“, sagt Wielandner. Und die Stadt müsse in Regionen denken, und etwa auch mit Gemeinden wie Puch oder Elsbethen ein gemeinsames Gewerbegebiet entwickeln.
Das Papier aus 2017 dürfte aber schubladisiert werden. Zumindest, wenn es nach der ÖVP geht. Klubchef Christoph Fuchs sagt, die 2017 vorgelegte WIFO-Studie, die dem Amtsbericht zugrunde liege, könne man für jede Region in Mitteleuropa kopieren. Die Daten seien aber nicht auf die Stadt Salzburg heruntergebrochen worden. „Nach 20 Jahren ein kurzes Aufwischen mit so einer Studie, das geht nicht.“Fuchs will „einen ordentlichen Prozess aufsetzen“und ein neues Konzept schrittweise erarbeiten. Dazu würden auch externe Experten eingebunden, meint Fuchs. Schließlich werde ja auch jedes Kulturleitbild der Stadt drei Jahre lang erarbeitet. „Wir können das nicht aus dem Ärmel schütteln.“
„Wir könnten ein gemeinsames Gewerbegebiet entwickeln.“