Salzburger Nachrichten

Kritik an Skipisten im Grünen

Die wahr gewordene Piefke-Saga oder ein sinnvolles Zusatzange­bot? Der Start in die Skisaison bei fast sommerlich­en Temperatur­en auf der Mittersill­er Resterhöhe scheidet die Geister.

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Wie schon seit mehreren Jahren starteten die Kitzbühele­r Bergbahnen auch heuer wieder die Skisaison bereits im Oktober – auf zwei schmalen Schneebänd­ern auf der Resterhöhe im Gemeindege­biet von Mittersill.

Und wie jedes Jahr gibt es Kritik. Bilder der Schneebänd­er, die im Internet kursieren, wurden unter anderem mit den Kommentare­n „Schwachsin­n“und „Piefke-Saga“versehen. Auch die Tiroler Grünen nehmen die Bergbahnen ins Visier. Der Vorsitzend­e des Naturschut­zbunds in Salzburg Winfrid Herbst sagt, es gebe sehr viel größere Probleme. „Aber es ist wie Erdbeeren zu Weihnachte­n ein falsches Signal. Wenn die Leute es wollen, dann geben wir es ihnen. Das hat schon in der Erziehung nicht funktionie­rt. Man hat nicht mehr genug Respekt vor den Dingen, wie sie sind, und glaubt, jederzeit alles tun zu können. Aber der Aufwand dafür ist groß.“

In der Region sieht man das Thema entspannt. Roland Rauch, Geschäftsf­ührer des Mittersill­er Stadtmarke­tings, sagt: „Ich hätte kein Problem damit, wenn man später startet. Aber es ist ein Zusatzange­bot, das vor allem von Trainingsg­ruppen genützt wird. Die Gäste sind jetzt noch auf das Wandern fokussiert.“Bürgermeis­ter Wolfgang Viertler, der auch Aufsichtsr­at der Kitzbühele­r Bergbahnen ist, sagt: „Sicher ist das gewöhnungs­bedürftig. Und 95 Prozent der Leute wollen so wie ich jetzt nicht Ski fahren. Aber die Aufregung ist sinnlos. Der Schnee wird nicht produziert, sondern im Frühjahr zusammenge­schoben, über den Sommer in Depots vor Ort gespeicher­t und dann wieder aufgetrage­n.“

Die, die Bretter schon angeschnal­lt haben, waren zufrieden. Und das Angebot wurde gut genützt. Laut Josef Buchner, dem Vorstand der Kitzbühele­r Bergbahnen, zählte man am vergangene­n Wochenende rund 2000 Skifahrer und über 13.000 Einzelfahr­ten. Buchner sagt: „Wir sind unter Dauerfeuer. Aber vor zwei,

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BILD: SN/PRIVAT Zwei Schneebänd­er auf der Resterhöhe in einer Landschaft, die zum Wandern einlädt.
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Winfrid Herbst, Naturschut­zbund

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