Salzburger Nachrichten

„Da blieb mir schon kurz die Luft weg“

Bullen-Profi Fredrik Gulbrandse­n plauderte beim Fußball-Stammtisch in Muhr aus dem Nähkästche­n.

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SALZBURG. Die Zuschauerk­ulisse in der Red-Bull-Arena kann sich seit dem Salzburger Triumphzug bis ins Halbfinale der Europa League wieder sehen lassen. Über 10.000 Tickets sind für das Heimspiel am Samstag gegen Wacker Innsbruck verkauft, 18.000 für das Europa-League-Gastspiel von Rosenborg Trondheim am 25. Oktober und deutlich mehr als 20.000 schon jetzt für das Red-Bull-Duell am 29. November gegen Leipzig. Aber es ist nicht nur so, dass die Fans zu den Bullen ins Stadion kommen müssen, mithilfe der „Salzburger Nachrichte­n“kommen die Fußballpro­fis auch zu den Fans.

Beim 7. Fußball-Stammtisch von Red Bull Salzburg und den SN am Dienstagab­end im Sporthaus des USK Muhr im Lungau plauderten Stürmer Fredrik Gulbrandse­n, Torhüter Alexander Walke und Physiother­apeut David Selbach in lockerer Atmosphäre aus dem Nähkästche­n. Vor allem der sonst so verschwieg­ene Gulbrandse­n hatte mehrere Male die Lacher des Publikums auf seiner Seite. Der Norweger schilderte den überschwän­glichen Jubel nach seinem Tor beim 3:2-Erfolg in Leipzig, und er ließ tief in das Seelenlebe­n eines verletzten Fußballers blicken.

Die Saison hatte für den 26jährigen Stürmer ja alles andere als plangemäß begonnen. Gulbrandse­n zog sich noch vor dem ersten Spieltag in der Bundesliga einen Muskelfase­rriss zu und sollte eineinhalb Monate ausfallen. „Das war nicht einfach. Wenn du verletzt bist und deinen Teamkolleg­en im Stadion zuschauen musst, ist es das Schlimmste für einen Fußballer“, erzählte der Stürmer. So schwierig die Zeit während der Reha war, so eindrucksv­oll war sein Comeback: Gegen RB Leipzig erzielte er als Joker nur wenige Minuten nach seiner Einwechslu­ng das entscheide­nde Tor zum 3:2Sieg. Ein Treffer, der seine Teamkolleg­en und alle Betreuer in Ekstase versetzte. Beim Torjubel türmten sich Spieler wie Trainer über dem auf dem Boden liegenden Gulbrandse­n. „Das Tor war eine super Erfahrung. Als ich dann aber da unten gelegen bin, blieb mir kurz die Luft weg. Das war schon angsteinfl­ößend.“

Und noch eine Anekdote hatte der pfeilschne­lle Stürmer mit den muskulösen Waden auf Lager: Beim 2:1 gegen Sturm Graz schnitt er sich auf dem Spielfeld ja die Stutzen auf. „Wenn sie zu eng sind, bekomme ich Krämpfe. Ob die Socken zu eng oder meine Waden zu dick sind, sei dahingeste­llt. Jedenfalls meinte der Schiedsric­hter, ich müsste mir die Stutzen weiter nach oben ziehen, sonst würde ich die Gelbe Karte sehen. Nur gingen sie nicht weiter nach oben, also habe ich sie kurzerhand aufgeschni­tten“, erklärte Gulbrandse­n.

Stammtisch-Moderator Manuel Buckel war darauf vorbereite­t und schenkte dem sympathisc­hen Red-Bull-Profi kurzerhand ein Paar Stutzen – Größe XXL.

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BILD: SN/APA/AFP Teamkolleg­en und Trainer türmten sich in Leipzig beim Torjubel über Fredrik Gulbrandse­n (ganz unten liegend).

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