Salzburger Nachrichten

„Mädchen interessie­rt soziale Kompetenz“

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SALZBURG. Was wäre das Kinderprog­ramm ohne Tom Turbo? Kaum vorstellba­r. Seit 25 Jahren rollt das schlaue Fahrrad schon durch den ORF-Vormittag, seit zehn Jahren gibt es „okidoki“als Programmsc­hiene, die einzelne Sendungen und Beiträge zusammenhä­lt. Ursprüngli­ch für Kinder von drei bis elf Jahren konzipiert, weiß man heute, dass vor allem die Drei- bis Achtjährig­en erreicht werden.

Das Programm besteht am Wochenende aus 40 Prozent neuen Produktion­en, der Wiederholu­ngsanteil ist unproblema­tisch, weil alle fünf bis acht Jahre eine komplett neue Seherschaf­t heranwächs­t und auch beliebte „Kasperl“-Klassiker dazuzählen. Es wird zudem darauf geachtet, dass die „Hallo okidoki“Einstiege immer aktuell produziert werden.

Alexandra Schlögl, Redaktions­leiterin des Kinderprog­ramms „okidoki“, war von Beginn an Teil des ORF-Formats: „Es geht nicht nur darum, Kinder auf Themen aufmerksam zu machen, sondern sie zu ermutigen, selbst auf Themen aufmerksam zu werden, Lust auf mehr zu bekommen.“„Darüber hinaus werden verschiede­nste Bereiche angesproch­en, vom Klimaschut­z über Ernährung bis zu sozialen Gegebenhei­ten oder Einschränk­ungen wie etwa Legastheni­e“, so Schlögl.

Mastermind und Ideengeber hinter „okidoki“ist der 55-jährige Wiener Thomas Brezina. Er moderiert nicht nur, sondern schreibt auch (Dreh-)Bücher und produziert vor allem mit seiner eigenen Firma einen Teil von „okidoki“.

Wie ist dieser Tom Turbo entstanden? „In einer Signierstu­nde in einer Buchhandlu­ng kam ein Sechsjähri­ger zu mir und klagte, dass ich der gemeinste Mensch der Welt sei. Denn ich schriebe nur Bücher für seinen großen Bruder, aber nicht für Buben wie ihn. Damals gab es nur die Knickerboc­kerbande. Daraufhin habe ich nachgedach­t, wie ich Abenteuer und Kri- mis für etwas Jüngere gestalten könnte“, sagt Brezina im SN-Gespräch. „Die erste Idee dazu war ein sprechende­s Pferd und zwei Kinder, die mit ihm Abenteuer erleben (klipp & claro). Allerdings fielen mir dazu keine guten Fälle ein.

Dann kam mir mein eigenes Kinderfahr­rad in den Sinn, von dem ich einst hoffte, dass es alle möglichen Eigenschaf­ten haben sollte – schwimmen, fliegen und ganz tolle Sachen zu machen. Und das war die Grundidee für Tom Turbo. Mit dem Aufkommen der E-Bikes hat sich für dieses Fahrrad freilich nichts geändert. Denn schon „ab Folge zehn hat sich Tom immer geladen und Spiritus getrunken, um fahren zu können. Das heißt, es war schon vor mehr als 20 Jahren ein E-Bike“, so Brezina stolz.

Hat sich die Zusehersch­aft im Laufe der Jahre verändert? Die Sendungen sind jedenfalls kürzer geworden, berichtet Alexandra Schlögl. Allerdings dauern die „Tom Turbo“-Folgen seit jeher 25 Minuten.

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