Öffnung der Busspuren für Elektrofahrzeuge
Sehr erstaunt hat mich die Formulierung: „Als Waldheims Lüge das Land veränderte“(SN, 5. 10. 2018).
Eine derartige, nachträgliche neuerliche Anklage hätte ich eher vonseiten einer linksgedrallten, „antifaschistischen“Zeitung erwartet als von den SN.
Erstens ist Waldheim von jeder Mittäterschaft durch die seinerzeitige Historikerkommission freigesprochen worden.
Zweitens hat man ihm keine Lügen nachweisen können. Er hat in seiner offiziellen Biografie unglückseligerweise einige Jahre ausgeklammert und nicht erwähnt. Das ist aber keine Lüge!
Drittens hat die sogenannte Waldheim-Affäre das Land nur für jene jungen Historiker angeblich verändert, die sich vorher nicht mit der österreichischen Nachkriegsgeschichte beschäftigt haben und sie vielleicht auch nicht miterlebt haben.
Ich möchte hier den berühmten Kreisky-Spruch wiederholen: Meine Herren, lernen Sie Geschichte! Die sogenannte Aufarbeitung der österreichischen Nachkriegsgeschichte – angeblich erst durch die Waldheim-Affäre ausgelöst – beginnt nämlich 1945, wie es bei Fritz Molden oder Alfred Payrleitner im Sammelband „Österreich Neu“nachzulesen ist. In summa: Waldheim war unklug, seine Wehrmachtszeit in seiner Biografie auszusparen. Wahrscheinlich war sie so wenig aufregend wie die der anderen 1,3 Millionen Österreicher, die zum Dienst in der Wehrmacht einberufen worden sind. Er hat aber deswegen nicht „das Land durch seine Lügen“ins Unglück gestürzt!
Lassen wir ihn also endlich in seinem Grabe ruhen und beherzigen wir das altrömische Sprichwort: De mortuis nihil nisi bene! Dipl.-Ing. Hubert Schlossmacher Zum Leserbrief von Mag. Rank am 26. 9. Der Vorschlag zur Öffnung der Busspuren für rein elektrisch betriebene Pkw ist eine der bisher wenigen Glanzideen unserer Bundesregierung und muss unbedingt (auch gegen die in Kürze unmaßgebliche Meinung des Salzburger Paradegrünen!) auch per Gesetz durchgeführt werden.
Die Anzahl der österreichischen Busse liegt bei knapp 50.000 Stück; die Salzburg besuchenden ausländischen Busse nochmals bei der gleichen Summe pro Jahr. Dem stehen laut Statistik Austria genau 14.618 in Österreich zugelassene elektrisch betriebene Pkw gegenüber, von denen genau 182 Pkw im Bundesland Salzburg zugelassen sind.
Wenn man die rechtlich fragliche Wirtschaftsförderung (Benutzung der Busspuren für den Individualverkehr) der in der Stadt Salzburg betriebenen Taxis (etwas mehr als 520 Pkw; eine genaue Zahl kann oder will weder die Taxiinnung noch die Funktaxivereinigung nennen) den elektrisch betriebenen zugelassenen Pkw gegenüberstellt, sieht man die Geisteshaltung der Protestierer, die sofort laut „Nein!“schreien, ohne auch nur kurz nachzudenken und mit Größenordnungen oder auch realen Zahlen zu überlegen. Doch genau solche Vergünstigungen fördern den Umstieg, besonders, wenn man auch nur mehr elektrisch betriebene Taxis in den Busspuren fahren lässt. Gernot Schwarzenberger rausgeht. Das ist technisch keine Hexerei und macht die Schadstoffe, die man am Lenkrad ja kaum mitbekommt, schlagartig bewusst. Und sobald das sichtbar und damit zum Thema wird, wächst die persönliche Verantwortung fürs Klima automatisch. Pro verbranntem Liter Benzin bleiben 2,5 Kilogramm CO2 in der Luft; beim Liter Diesel sind’s gar 3,1 Kilogramm (Quelle: Europ. Umweltagentur). Kilogramm bitte! Der zweite Schritt sollte eine EU-weite Kfz-Steuerbefreiung sein, sobald man z. B. weniger als ein Kilo CO2 pro Liter ausstößt. Die Briten haben ein derartiges Anreizsystem für Spritsparer bereits. Klimaschutz ist keine Spintisiererei, sondern akuter Lebensschutz. Dr. Michael J. Mayr,