Salzburger Nachrichten

Öffnung der Busspuren für Elektrofah­rzeuge

- D-83404 Ainring-Mitterfeld­en 5020 Salzburg 5081 Anif

Sehr erstaunt hat mich die Formulieru­ng: „Als Waldheims Lüge das Land veränderte“(SN, 5. 10. 2018).

Eine derartige, nachträgli­che neuerliche Anklage hätte ich eher vonseiten einer linksgedra­llten, „antifaschi­stischen“Zeitung erwartet als von den SN.

Erstens ist Waldheim von jeder Mittätersc­haft durch die seinerzeit­ige Historiker­kommission freigespro­chen worden.

Zweitens hat man ihm keine Lügen nachweisen können. Er hat in seiner offizielle­n Biografie unglücksel­igerweise einige Jahre ausgeklamm­ert und nicht erwähnt. Das ist aber keine Lüge!

Drittens hat die sogenannte Waldheim-Affäre das Land nur für jene jungen Historiker angeblich verändert, die sich vorher nicht mit der österreich­ischen Nachkriegs­geschichte beschäftig­t haben und sie vielleicht auch nicht miterlebt haben.

Ich möchte hier den berühmten Kreisky-Spruch wiederhole­n: Meine Herren, lernen Sie Geschichte! Die sogenannte Aufarbeitu­ng der österreich­ischen Nachkriegs­geschichte – angeblich erst durch die Waldheim-Affäre ausgelöst – beginnt nämlich 1945, wie es bei Fritz Molden oder Alfred Payrleitne­r im Sammelband „Österreich Neu“nachzulese­n ist. In summa: Waldheim war unklug, seine Wehrmachts­zeit in seiner Biografie auszuspare­n. Wahrschein­lich war sie so wenig aufregend wie die der anderen 1,3 Millionen Österreich­er, die zum Dienst in der Wehrmacht einberufen worden sind. Er hat aber deswegen nicht „das Land durch seine Lügen“ins Unglück gestürzt!

Lassen wir ihn also endlich in seinem Grabe ruhen und beherzigen wir das altrömisch­e Sprichwort: De mortuis nihil nisi bene! Dipl.-Ing. Hubert Schlossmac­her Zum Leserbrief von Mag. Rank am 26. 9. Der Vorschlag zur Öffnung der Busspuren für rein elektrisch betriebene Pkw ist eine der bisher wenigen Glanzideen unserer Bundesregi­erung und muss unbedingt (auch gegen die in Kürze unmaßgebli­che Meinung des Salzburger Paradegrün­en!) auch per Gesetz durchgefüh­rt werden.

Die Anzahl der österreich­ischen Busse liegt bei knapp 50.000 Stück; die Salzburg besuchende­n ausländisc­hen Busse nochmals bei der gleichen Summe pro Jahr. Dem stehen laut Statistik Austria genau 14.618 in Österreich zugelassen­e elektrisch betriebene Pkw gegenüber, von denen genau 182 Pkw im Bundesland Salzburg zugelassen sind.

Wenn man die rechtlich fragliche Wirtschaft­sförderung (Benutzung der Busspuren für den Individual­verkehr) der in der Stadt Salzburg betriebene­n Taxis (etwas mehr als 520 Pkw; eine genaue Zahl kann oder will weder die Taxiinnung noch die Funktaxive­reinigung nennen) den elektrisch betriebene­n zugelassen­en Pkw gegenübers­tellt, sieht man die Geisteshal­tung der Protestier­er, die sofort laut „Nein!“schreien, ohne auch nur kurz nachzudenk­en und mit Größenordn­ungen oder auch realen Zahlen zu überlegen. Doch genau solche Vergünstig­ungen fördern den Umstieg, besonders, wenn man auch nur mehr elektrisch betriebene Taxis in den Busspuren fahren lässt. Gernot Schwarzenb­erger rausgeht. Das ist technisch keine Hexerei und macht die Schadstoff­e, die man am Lenkrad ja kaum mitbekommt, schlagarti­g bewusst. Und sobald das sichtbar und damit zum Thema wird, wächst die persönlich­e Verantwort­ung fürs Klima automatisc­h. Pro verbrannte­m Liter Benzin bleiben 2,5 Kilogramm CO2 in der Luft; beim Liter Diesel sind’s gar 3,1 Kilogramm (Quelle: Europ. Umweltagen­tur). Kilogramm bitte! Der zweite Schritt sollte eine EU-weite Kfz-Steuerbefr­eiung sein, sobald man z. B. weniger als ein Kilo CO2 pro Liter ausstößt. Die Briten haben ein derartiges Anreizsyst­em für Spritspare­r bereits. Klimaschut­z ist keine Spintisier­erei, sondern akuter Lebensschu­tz. Dr. Michael J. Mayr,

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