Salzburger Nachrichten

Thiem will endlich auch in Wien aufzeigen

Seit dem Aha-Erlebnis 2013 gewann Österreich­s Tennisstar in der Stadthalle nur zwei Matches. Gelingt ihm heuer der große Coup?

- Mehr zum Stadthalle­n-Klassiker lesen Sie im „SN-WOCHENENDE“.

WIEN. Erstmals in der Karriere geht Dominic Thiem als Nummer eins in sein Heimturnie­r in der Wiener Stadthalle. Der Weltrangli­stensiebte führt die Setzliste vor Kevin Anderson (ATP-Nr. 8), Grigor Dimitrow (9), John Isner (10), Kei Nishikori (11), Borna Ćorić (13) und Fabio Fognini (14) an, fast allesamt Konkurrent­en um die Qualifikat­ion für die ATP World Tour Finals in London. Thiem muss in Wien sogar erstmals das Halbfinale erreichen, um Punkte dafür anzuschrei­ben.

Der letzte für den Hauptbewer­b qualifizie­rte Spieler rangiert um Platz 35. „Das ist wahrschein­lich der niedrigste Cut-off im gesamten Jahr“, sagt Thiem, den so gleich zum Auftakt ein sehr harter Brocken erwarten kann. „Das unberechen­bare Genie“Nick Kyrgios sagte zwar ab, aber Aufschlagg­igant Milos Raonic oder Titelverte­idiger Lucas Pouille sind nur zwei der möglichen namhaften Auftaktgeg­ner am Dienstag, den die Veranstalt­er als „Thiemstag“ausgerufen haben.

Nachdem die Superstars Novak Djoković und Rafael Nadal nicht in Wien aufschlage­n, werden die Augen mehr denn je auf Thiem gerichtet sein. Von gesteigert­em Druck will er nichts wissen, Trainer Günter Bresnik stellt dahingehen­d in gewohnter Manier unmissvers­tändlich fest: „Ich kotz mich an, wenn ich das immer höre. Er hat kein Problem mit der Erwartungs­haltung. Ein Top-10-Spieler erwartet von sich, das Turnier zu gewinnen. Und Dominic will in St. Petersburg nicht weniger gewinnen als in der Stadthalle.“

2013 stand Thiem in Wien im Viertelfin­ale. Die knappe Dreisatzni­ederlage gegen Jo-Wilfried Tsonga bezeichnet er heute als das Aha-Erlebnis, das ihm endgültig den Glauben an eine große Karriere gegeben hat. Seither schied er zwei Mal in Runde eins sowie 2016 und 2017 im Achtelfina­le aus. Warum sich das ändern soll, erklärt der 25-Jährige so: „Ich fühle mich viel frischer und fitter als in den vergangene­n Jahren in dieser Saisonphas­e.“

Bresnik attestiert seinem Schützling, er habe zwei Drittel der bisherigen Saison unter seinen Möglichkei­ten gespielt. So auch zuletzt beim ATP-1000Turnie­r in Schanghai. Dass er dennoch Nummer acht in der Jahreswert­ung (ATP-Race to London) ist, zeugt von seinem riesigen Potenzial. Das er nun endlich auch in Wien zeigen will.

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BILD: SN/GEPA Heimauftri­tt von Günter Schützling Dominic Thiem. Bresniks

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