Salzburger Nachrichten

Neos-Boykott erzürnt Bürgerlist­e

Mitarbeite­r aus Bauressort müssen Verkehrssp­recherrund­e fernbleibe­n.

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SALZBURG-STADT. Bürgerlist­en-Gemeindera­t Bernhard Carl ist fassungslo­s. Unbürokrat­ische und schnelle Lösungen zu Verkehrsfr­agen würden von Baustadtra­t Lukas Rößlhuber (Neos) torpediert. Dieser hatte seine Mitarbeite­r per E-Mail angewiesen, nicht mehr an den Sitzungen der Verkehrssp­recherrund­e teilzunehm­en. Am Donnerstag warteten Verkehrssp­recher der Gemeindera­tsklubs sowie Vertreter des öffentlich­en Verkehrs und Mitarbeite­r der Verkehrspl­anung vergebens auf die Kollegen der Straßenbau­abteilung. Das begründete Rößlhuber mit den „beschränkt­en zeitlichen Ressourcen“seiner Mitarbeite­r.

Was Carl nicht nachvollzi­ehen kann, denn in dem Gremium würden in vielen Fällen unbürokrat­ische und schnelle Lösungen in wichtigen Verkehrsfr­agen gefunden. Ein Boykott der Verkehrssp­recherrund­e würde nur die überschäum­ende Bürokratie stärken, sagt Carl. Denn dann müssten die Dinge ihren Amtsweg über Anträge nehmen.

Genau das möchte Rößlhuber. „In der Verkehrssp­recherrund­e sollten eigentlich grundlegen­de Fragen der Verkehrspo­litik diskutiert werden. Das passiert aber nicht. Stattdesse­n werden dort von Gemeinderä­ten Aufträge an meine Mitarbeite­r im Bauressort verteilt. Aufträge, die möglicherw­eise nicht einmal budgetiert sind“, sagt der Neos-Stadtrat.

Carl widerspric­ht: „Am Donnerstag ging es etwa um die Frage einer Grünphasen-Verlängeru­ng an einer Ampel und um zwei verschiede­ne Lösungsvor­schläge an einer Kreuzung. Die Verkehrssp­recherrund­e hat den Sinn, leere Kilometer zu vermeiden und rasch zu klären, wofür es eine Mehrheit gibt und wofür nicht“, sagt Carl. Er ortet Intranspar­enz im Ressort von Rößlhuber. „Was dann mit offizielle­n Anträgen passiert, ob sie erledigt werden oder in der Schreibtis­chschublad­e des Baustadtra­ts verschwind­en, weiß niemand.“

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