Salzburger Nachrichten

Schule in Anif wird ab 2020 neu gebaut

Tiroler Büro hat Architekte­nwettbewer­b gewonnen. Noch fehlt aber das Geld für den Zehn-Millionen-Euro-Bau.

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ANIF. Seit Jahren wurde in der Anifer Gemeindest­ube darüber beraten, ob die alte Volksschul­e, die 1971 in Betrieb ging, generalsan­iert oder doch abgerissen und neu gebaut werden soll. Heuer im Frühjahr fiel die Entscheidu­ng für den Neubau. Im Juni startete der Architekte­nwettbewer­b, der kürzlich entschiede­n wurde: Als Siegerproj­ekt ging der Entwurf des Büros gritsch.haslwanter architekte­n aus Stams in Tirol hervor. Am 23. Oktober werden die Pläne ab 19 Uhr bei der Gemeindeve­rsammlung vorgestell­t.

Allerdings: Noch stehe der Baubeginn für das Gebäude mit neun Klassen sowie einer Normturnha­lle aber in den Sternen, sagt Bürgermeis­terin Gabriella Gehmacher-Leitner (Liste Krüger): „Jetzt geht es um eine Erhebung der Kosten. Dann müssen wir beim Land um Mittel aus dem Gemeindeau­sgleichsfo­nds (GAF, Anm.) ansuchen. Ein realistisc­her Start für die Bauarbeite­n ist der Sommer 2020.“Das Projekt werde rund zehn bis zwölf Millionen Euro kosten, schätzt Gehmacher-Leitner. Vom GAF erwartet sie sich rund 20 Prozent an Förderung. Für die Bauzeit veran- schlagt die Bürgermeis­terin eineinhalb bis zwei Jahre. „Es ist noch nicht entschiede­n, ob wir während der Bauzeit eine Containers­chule machen oder ob wir die Kinder anderswo unterbring­en“, sagt Gehmacher-Leitner. Ihr Ziel sei eine Inbetriebn­ahme der Schule im Herbst 2022 – „unter der Voraussetz­ung, dass wir alle nötigen Beschlüsse fassen“.

Schon jetzt allerdings wirft die kommende Bürgermeis­ter- und Gemeindeve­rtretungsw­ahl ihre Schatten voraus. Denn ÖVP-Ortspartei­obmann und Bürgermeis­terkandida­t Thomas Schnöll betont gegenüber den SN, dass es seine Fraktion gewesen sei, die den Neubau durchgeset­zt habe. Laut Schnöll ist das in den vergangene­n Monaten ein Konfliktpu­nkt mit der Liste Krüger gewesen: „Die Volksschul­e wird jetzt Gott sei Dank neu gebaut und nicht nur saniert. Denn sonst würde bei der Sanierung nur das Skelett stehen bleiben“, dadurch aber eine zeitgemäße Raumauftei­lung verunmögli­cht werden, betont er. Die möglicherw­eise geringeren Kosten einer Sanierung sind für Schnöll kein Argument: „Da ist nur ein geringer Unterschie­d, vor allem, wenn man die ganze Lebensdaue­r von 50 Jahren hernimmt.“

Gehmacher-Leitner weist die Kritik zurück: „Der Neubau war eine einstimmig­e Entscheidu­ng. Nur ist die ÖVP schon vor Abschluss der Erhebungen mit der Forderung ,Wir sind für den Neubau‘ hinausgega­ngen.“

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BILD: SN/GEMEINDE ANIF So soll die neue Volksschul­e in Anif, die vom Tiroler Büro gritsch.haslwanter geplant wurde, aussehen.

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