Salzburger Nachrichten

Schon die Jüngsten üben das Fliegenfis­chen

Am Wallersee konnten sich Interessie­rte im Fliegenwur­f versuchen und sehen, wie viel Aufwand in Handwerken steckt. Das Interesse am Fliegenfis­chen ist groß – selbst bei fünfjährig­en Mädchen.

- Ronald Windl, Veranstalt­er

Voller Stolz trägt das Mädchen ihre Fliegenrut­e Richtung Steg. Mit einem Lächeln umfasst die Fünfjährig­e den Griff. Mithilfe von Opa Manfred Leitgeb landet die Schnur im Wasser des Wallersees. Für ihr Alter hat die kleine Julia bereits einige Erfahrung im Fliegenfis­chen. „Seit zwei Jahren fischt sie schon selbst, hat auch schon einmal eine Forelle gefangen“, erzählt ihr Großvater. „Das macht Spaß“, ergänzt die Fünfjährig­e lachend. Am Sonntag- morgen besuchten die beiden zusammen das Lakeside Flycasting Festival im Strandbad Seekirchen am Wallersee.

Am Sonntag drehte sich dort alles um das Werfen, so konnten verschiede­nste Arten von Fliegenrut­en getestet werden. Peter Postlbauer demonstrie­rte dabei ein altes Handwerk: Er ist auf Bau, Reparatur und Restaurati­on von gespließte­n Fliegenrut­en spezialisi­ert. Im Gegensatz zu jenen aus Kohlefaser stellt er seine per Hand aus Bambus her. Bis zu 60 Stunden Arbeitszei­t stecken in einer Rute, die um rund 1500 Euro verkauft wird. Peter Reiner hingegen zeigte, wie detaillier­t beim Fliegenbin­den gearbeitet wird. Der gelernte Drucker fertigt aus Materialie­n wie Rehhaaren oder Gänsedaune­n Köder. Für einfache braucht er nur wenige Minuten, für aufwendige mehrere Stunden. Gewerkt wird in feiner Detailarbe­it. „Ich versuche Insekten möglichst naturgetre­u zu imitieren“, sagt er.

Ronald Windl, der die Veranstalt­ung zusammen mit seinen Freunden Uwe Rieder und Christof Menz organisier­t hat, freut sich über das stetig zunehmende Interesse am Fliegenfis­chen – vor allem bei jungen Menschen. Was das Besondere an der Sportart sei? „Fliegenfis­chen ist die edelste Art des Fischens“, sagt der Seekirchne­r, der selbst Kurse anbietet. Man sei ständig in Bewegung. „Es sieht viel leichter aus, als es ist. Man muss den Fisch überlisten.“Welche Gewässer sich in Salzburg zum Fliegenfis­chen eignen? Die Lammer oder die Torrener Ache, empfiehlt Windl.

„Fliegenfis­chen ist die edelste Art des Fischens, die es gibt.“

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