Diesel ist knapp und jetzt wieder so teuer wie Benzin
Wetterkapriolen und Ausfälle bei mehreren Raffinerien haben in Mitteleuropa zu Engpässen bei Diesel geführt. Das ließ die Preise kräftig steigen.
Tanken kostet derzeit in Österreich so viel wie vor vier Jahren. Nach der aktuellen Erhebung des Fachverbands der Mineralölindustrie kostete am Montag ein Liter Diesel im Österreich-Schnitt 1,324 Euro, Superbenzin 1,33 Euro. Damit ist der Steuervorteil des Vergaserkraftstoffs, der samt Mehrwertsteuer pro Liter 10,2 Cent ausmacht, derzeit an der Zapfsäule nicht vorhanden. Zuletzt war das vor sechs Jahren der Fall gewesen.
Die Mineralölwirtschaft macht für die aktuelle Entwicklung vor allem zwei Ursachen aus: Einerseits führten der Jahrhundertsommer 2018 und die geringeren Niederschläge zu Niedrigwasser auf den größten europäischen Flüssen Rhein und Donau. Das erschwert Treibstofftransporte per Schiff enorm, denn die Frachter können teilweise nur ein Drittel der normalen Ladung bunkern, um nicht auf Grund zu laufen.
Ein weiterer Preistreiber sei vor allem in Süddeutschland und Westösterreich der monatelange Ausfall der bayerischen Raffinerie Vohburg nach einer verheerenden Explosion am 1. September. Durch die Knappheit vor allem bei Diesel und Heizöl sei der Spotmarkt für kurzfristigen Handel ins Stocken geraten. Vor allem die Frächterbranche könne derzeit nicht in gewohnter Weise beliefert werden. In den nächsten Monaten wird nicht mit einer Entspannung gerechnet.