Salzburger Nachrichten

Bayern-Ikone Breitner fand nur harte Worte

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Bayern München kommt einfach nicht zur Ruhe. Vor dem dritten Gruppenspi­el des deutschen Rekordmeis­ters in der Champions League bei AEK Athen gab es harte, kritische Worte von der lebenden BayernLege­nde Paul Breitner. Der Weltmeiste­r von 1974 zeigte sich fassungslo­s. Dabei steht Breitner den Bayern-Bossen Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, mit denen er viele Erfolge auf dem Rasen gefeiert hatte, sehr nahe.

Seit 52 Jahren kennt Breitner schon Hoeneß – für den Polterauft­ritt seines langjährig­en Münchner Weggefährt­en und von Bayerns Vorstandsc­hef Rummenigge hatte er aber gar kein Verständni­s. „Ich bin nach wie vor deprimiert, weil ich mir nie vorstellen konnte in 48 Jahren, die ich mit oder am Rande des FC Bayern lebe, dass sich dieser Verein diese Blöße gibt, dass er diese Schwäche zeigt“, sagte der 67-jährige Breitner am Sonntagabe­nd in der Sendung „Blickpunkt Sport“im Bayerische­n Rundfunk.

Mit dem viel gescholten­en und längst denkwürdig­en Auftritt sei eine über Jahre geleistete Arbeit kaputt gemacht worden, den deutschen Fußball-Rekordmeis­ter „aus dieser Arroganz-Atmosphäre, aus diesem Image, das der FC Bayern landauf, landab hatte“, zu befördern, befand der langjährig­e Bayern-Profi Breitner.

Verbale Grenzen würden bisweilen überschrit­ten. Doch gerade die Wortwucht von Hoeneß, der in der jüngeren Vergangenh­eit über so einige Spieler geschimpft hatte, konterkari­erte die erhobenen Vorwürfe. „Ich muss Respekt vorleben, Achtung vor den Menschen vorleben, Höflichkei­t und Fairness vorleben, dann kommt auch einer zurück“, empfahl Breitner. „Das wäre eigentlich die oberste Aufgabe der Führung des Clubs FC Bayern.“

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