Salzburger Nachrichten

Mary Alp: Türkische Nixen & göttliche Wünsche

Mary Alp? Ja, stimmt. Es wird ein bisserl viel. Aber wenn halt so viel Post kommt! Die sollte man nicht im Stillen genießen. Jetzt, wo sogar der liebe Gott bald seine Home-Base bei uns hat.

- Heinz Bayer HEINZ.BAYER@SN.AT

Sie schlug Wellen. Die Geschichte von der russischen Militärkap­elle, die 1985 nach Saalfelden kam. In Matrosenan­zügen. Liegt Saalfelden doch wie Maria Alm (Mary Alp on the Stony Sea) am Steinernen Meer. Dass dieses Meer steinern ist, wussten die Russen nicht. Deshalb schien ihnen der Matrosenzw­irn angebracht. Der Salzburger Pepi Wimmer hatte die Geschichte auf Lager.

Nun kam Post, in der auch vom Pepi die Rede ist. „Hallo Herr Bayer! Zu dieser Matrosenge­schichte muss jetzt auch noch ein kyrillisch­es Ortsschild her, gar keine Frage – alleine schon für den Pepi Wimmer und den ,Kapöinga‘ Hans Herzog. Schöne Grüße, Stefan Raab.“

Nächstes Mail: „Sehr geehrter Hr. Bayer, mit Ihrem Artikel ,Als die Russen im Pinzgau das Meer suchten‘ haben Sie wieder eine Lawine losgetrete­n. Ihre Art zu schreiben ist ein Genuss für den Geist und die Lachmuskel­n. Ich hab es einmal probiert und Kyrillisch wäre sicher auch auf meinem Kühlschran­k ein Hingucker. Sehen Sie mein Beispiel.“Der nächste Streich folgte sogleich: „Ich habe auch noch eine lustige Geschichte vom Steinernen Meer. Vor drei Jahren hatten wir Gäste aus Wien, zwei junge Damen, Nationalit­ät türkisch, sie hatten in Wien alle Sehenswürd­igkeiten im Saalachtal gegoogelt und sich eine Liste aufgestell­t, welche sie anschauen wollten. Am ersten Morgen nach dem Frühstück habe ich nachgefrag­t was alles auf dem Programm steht, Lofer Alm mit der Bergbahn, die Klammen Vorderkase­r und Seisenberg sowie die Lamprechts­höhle und dann am Nachmittag gehen Sie zum Baden ins Meer. Ich habe sie aufgeklärt, das ist das Steinerne Meer, also viele sehr hohe Berge mit viel Steinen, aber kein Wasser. Sie waren dann schon sehr enttäuscht, kein Meer zum Baden. Liebe Grüße vom Madlgut aus Lofer und macht weiter so, es ist immer ein Vergnügen mit euren Kommentare­n.“

Aber seien wir ehrlich. Eigentlich ist das alles von irdischer Lächerlich­keit. Wo doch jetzt der liebe Gott bald eine „Home Base“haben wird. Wo? Ja, in Salzburg! Und zwar dort, wo früher die Dombuchhan­dlung war. Da zieht ein „christlich­er Book-Store“ein. Betrieben von der „Home-Mission-Base.“. Es gibt dort auch „Leadership­Literatur“zu kaufen. Deshalb wünscht sich der liebe Gott zu Weihnachte­n heuer keine Socken, sondern ein Book. Wegen dem Leadership. Vermutlich auch, um sein Englisch zu verbessern. Er ist ja ein Leader! Und mit dem Ship könnte er eine Runde drehen. Am Stony Sea. Oh Godfather, schau owa!

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria