Salzburger Nachrichten

Ein Neuanfang nach dem Doping-Chaos

- RICHARD.OBERNDORFE­R@SN.AT

Der Biathlon-Weltverban­d (IBU) mit Sitz in Salzburg-Nonntal hat sich neu aufgestell­t. Beim Forum Nordicum in Seefeld haben sich die Verantwort­lichen am Montag erstmals den Journalist­en präsentier­t. Das war keine freiwillig­e Maßnahme, sondern ein Muss. Im April hatte die Staatsanwa­ltschaft eine Hausdurchs­uchung durchgefüh­rt, weil gegen den IBU-Präsidente­n Anders Besseberg und gegen Generalsek­retärin

Nicole Resch der Verdacht wegen Vertuschun­g von Dopingverg­ehen und Korruption bestand. Beide wurden ihres Amtes enthoben: „Die Untersuchu­ng läuft noch gegen beide als Einzelpers­onen und nicht gegen die IBU“, stellte der neue Kommunikat­ionschef des Weltverban­ds, Christian Winkler, in Seefeld fest. Dessen Vater Konrad Winkler hat 1976 bei Olympia in Innsbruck und Seefeld die Silbermeda­ille in der nordischen Kombinatio­n geholt.

Gegen Dopingsünd­er innerhalb der IBU mit dem neuen Präsidente­n Olle Dahlin (SWE) sei man in Zukunft gerüstet, hofft Winkler. „Wir sind der einzige Winterspor­tverband, der auf den McLaren-Dopingberi­cht aus dem Jahr 2016 dementspre­chend reagiert hat.“Die Russin Ekaterina Glazyrina wurde im Mai 2018 für zwei Jahre gesperrt. Vier weitere Verdachtsf­älle würden derzeit geprüft. Ab sofort sollen Dopingverd­achtsfälle bei der IBU besser dokumentie­rt und transparen­ter gemacht werden. Damit im 25. Jahr seit Gründung des Biathlon-Weltverban­ds und wenige Wochen vor dem Saisonstar­t Anfang Dezember in Pokljuka (SLO) Ruhe einkehrt.

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BILD: SN/OBE Christian Winkler ist neuer Kommunikat­ionschef des Weltverban­ds.

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