Ein Neuanfang nach dem Doping-Chaos
Der Biathlon-Weltverband (IBU) mit Sitz in Salzburg-Nonntal hat sich neu aufgestellt. Beim Forum Nordicum in Seefeld haben sich die Verantwortlichen am Montag erstmals den Journalisten präsentiert. Das war keine freiwillige Maßnahme, sondern ein Muss. Im April hatte die Staatsanwaltschaft eine Hausdurchsuchung durchgeführt, weil gegen den IBU-Präsidenten Anders Besseberg und gegen Generalsekretärin
Nicole Resch der Verdacht wegen Vertuschung von Dopingvergehen und Korruption bestand. Beide wurden ihres Amtes enthoben: „Die Untersuchung läuft noch gegen beide als Einzelpersonen und nicht gegen die IBU“, stellte der neue Kommunikationschef des Weltverbands, Christian Winkler, in Seefeld fest. Dessen Vater Konrad Winkler hat 1976 bei Olympia in Innsbruck und Seefeld die Silbermedaille in der nordischen Kombination geholt.
Gegen Dopingsünder innerhalb der IBU mit dem neuen Präsidenten Olle Dahlin (SWE) sei man in Zukunft gerüstet, hofft Winkler. „Wir sind der einzige Wintersportverband, der auf den McLaren-Dopingbericht aus dem Jahr 2016 dementsprechend reagiert hat.“Die Russin Ekaterina Glazyrina wurde im Mai 2018 für zwei Jahre gesperrt. Vier weitere Verdachtsfälle würden derzeit geprüft. Ab sofort sollen Dopingverdachtsfälle bei der IBU besser dokumentiert und transparenter gemacht werden. Damit im 25. Jahr seit Gründung des Biathlon-Weltverbands und wenige Wochen vor dem Saisonstart Anfang Dezember in Pokljuka (SLO) Ruhe einkehrt.