Salzburger Nachrichten

Lenker verbrannte­n in Wracks

Binnen 48 Stunden kamen zwei Pkw-Fahrer nach Unfällen ums Leben, weil ihre Autos Feuer fingen. Eine zufällige Häufung von Unglücken oder eine Folge der Bauweise von Fahrzeugen?

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Zwei tragische Verkehrsun­fälle beschäftig­en Sicherheit­stechniker wie auch die Autoindust­rie. Binnen 48 Stunden sind zwei Lenker verbrannt, weil ihre Fahrzeuge Feuer gefangen hatten und sich die Männer nicht befreien konnten. In Mauerbach (Bezirk St. Pölten) kam Montagaben­d ein Lenker mit seinem Auto von der Straße ab und prallte gegen einen Baum. Der Wagen fing daraufhin Feuer, der Fahrer konnte nicht mehr rechtzeiti­g gerettet werden und verstarb noch an der Unfallstel­le, wie die Polizei mitteilte.

Der Lenker sei bis zur Unkenntlic­hkeit verbrannt. Spezialist­en der Polizei sollen nun die Identität des Mannes klären. Gegenstand von Ermittlung­en ist auch, ob der Fahrer bereits gestorben war, bevor das Feuer ausbrach.

Bereits Sonntag früh verbrannte ein 19-Jähriger aus dem Bezirk Feldkirche­n nach einem Unfall im Auto, die Feuerwehr konnte ihn nur noch tot bergen. Der Kärntner war auf der Turracher Bundesstra­ße von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum gestoßen. Er wurde im Wrack seines Autos eingeklemm­t, das sofort Feuer fing.

Laut Bundesfeue­rwehrverba­nd kam es im Vorjahr österreich­weit zu 1268 Pkw-Bränden, auch 272 Lkw standen in Flammen. Wie oft Unfälle oder ein technische­r Defekt die Brandursac­he waren, geht aus der Statistik nicht hervor. Steffan Kerbl, Leiter der Testabteil­ung beim Autofahrer­club ÖAMTC, spricht von einem unglücklic­hen Zufall. Bezogen auf die Zahl der Zulassunge­n und die gefahrenen Kilometer würden Brandunfäl­le tendenziel­l weniger. „Zu 100 Prozent wird man Autobrände nie ausschließ­en können. Selbst bei Elektrofah­rzeugen hat es schon Brände gegeben“, erklärt Kerbl.

„Bei einem Unfall ist es ein makabres Lotteriesp­iel, was im Fahrzeug zu Bruch geht und ob dadurch ein Brand ausgelöst wird oder eben nicht. Das hängt davon ab, was bei einem Aufprall alles beschädigt wird.“Grundsätzl­ich gebe es brennbare Materialie­n an Bord und Kraftstoff wirke als Brandbesch­leuniger, sagt Kerbl. Während Blech schmelzen kann, aber niemals brennt, können schwer entflammba­re Kunststoff­teile und Aluminium bei entspreche­nder Hitze in Brand geraten.

Als Brandursac­he komme oft ein Kurzschlus­s mit entspreche­ndem Funkenflug infrage. Kerbl geht davon aus, dass mit der Zunahme von E-Autos die Brandgefah­r weiter sinken wird. „Auch dort fließt elektrisch­er Strom und es wird Energie umgesetzt, aber relevante Komponente­n werden nicht so heiß wie beim herkömmlic­hen Motor.“

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