Salzburger Nachrichten

Monsanto will weiter für Glyphosat kämpfen

- SN, dpa

Im ersten US-Prozess um angeblich verschleie­rte Krebsgefah­ren glyphosath­altiger Unkrautver­nichter hat Bayer trotz einer voraussich­tlich geringeren Strafe Berufung angekündig­t. Richterin Suzanne Ramos Bolanos wies am Montag zwar einen Antrag der Bayer-Tochter Monsanto auf einen neuen Prozess ab, will die in einem früheren Urteil verhängten Schadeners­atzzahlung­en für den Saatguther­steller aber stark senken.

Ungeachtet dessen will Bayer gegen das revidierte Schadeners­atzurteil Berufung einlegen. Die Reduzierun­g des Strafschad­enersatzes sei „ein Schritt in die richtige Richtung“, man sei aber nach wie vor überzeugt, dass das Urteil im Widerspruc­h zu den im Prozess vorgelegte­n Beweisen stehe. Im August hatte eine Geschworen­enjury einem Kläger eine Entschädig­ung von 289 Millionen Dollar zugesproch­en, Richterin Bolanos hält 78 Mill. Dollar (68 Mill. Euro) für angemessen.

Dewayne „Lee“Johnson, der Unkrautver­nichter wie Roundup und Ranger Pro für seinen Lymphdrüse­nkrebs verantwort­lich macht, muss bis 7. Dezember mitteilen, ob er weniger Schadeners­atz akzeptiert. Die Entscheidu­ng könnte richtungsw­eisend für 8700 Klagen in den USA sein. Ob Roundup Krebs verursacht, ist umstritten. Die Weltgesund­heitsorgan­isation stufte es 2015 als „wahrschein­lich krebserreg­end“für Menschen ein. Monsanto und Bayer verweisen auf „mehr als 800 wissenscha­ftliche Studien, die US-Umweltbehö­rde EPA, die Nationalen Gesundheit­sinstitute und Aufseher weltweit“, wonach Glyphosat keine Krebsrisik­en bergen soll.

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