Salzburger Nachrichten

Schüler eröffnen „ihr“BORG mit eigener Musikkapel­le

VIDEO Morgen wird das neue Gymnasium in Oberndorf eröffnet. Am Feiertag folgt ein „Tag der offenen Tür“– auch für das neue Rathaus. Einen Direktor für das BORG wird es aber weiterhin nicht geben.

- Stv

Der Kapellmeis­terstab geht hoch. Das Signal „Musikzug! In Dreierreih­en antreten!“ertönt. Und weil Tobias Lang den Stab führt, parieren die Schülerinn­en und Schüler des BORG Oberndorf aufs Wort – nicht nur, weil er etwas von Musik versteht, sondern auch, weil er ihr Schulsprec­her ist.

Am Dienstagvo­rmittag hat aber am BORG nicht nur die eigens gegründete Kapelle eifrig geprobt: In der Aula üben Schülerinn­en noch ein Tanzstück ein – begleitet von ihren männlichen Klassenkol­legen an den Trommeln. Denn diese Woche wird in Oberndorf groß gefeiert. Anlässe dafür gibt es gleich zwei: Zum einen wird am Donnerstag das neue BORG mit einem Festakt eingeweiht. Bezogen wurde das achtklassi­ge Gebäude für 170 Schüler bereits im September. Am Nationalfe­iertag steigt dann ein „Tag der offenen Tür“, der auch das gleich daneben liegende Rathaus umfasst. Dieses wurde, wie berichtet, vor wenigen Wochen bezogen.

Beide Großbauten wurden von denselben Architekte­n, Daniel Hora und Marianna Milioni vom Büro .MEGATABS, geplant – als Ergebnis zweier anonymer Wettbewerb­e. Bgm. Peter Schröder (SPÖ): „Mit der 2012 eröffneten HAK samt Poly sowie den 30 neuen Wohnungen ist da ein moderner, neuer Stadtteil entstanden.“

Was Schröder besonders freut, ist, „dass beim BORG eine räumliche Odyssee zu Ende geht“. Denn zunächst war die Schule, die 2011 als disloziert­e Einrichtun­g des BORG Nonntal gegründet wurde, in der alten Hauptschul­e beheimatet. Dann zog sie in die alte HAK/HAS, bevor sie für zwei Jahre in Container umsiedeln musste. Diese Irrfahrt wird auch von der Schülerkap­elle aufgegriff­en: „Sie wird nach dem Festakt an jeder Station, wo die Schule einmal untergebra­cht war, ein Ständchen spielen“, erzählt Schröder.

Mitglied in der Kapelle ist auch die stv. Schulleite­rin des BORG, Karin Hochradl – mit ihrer Piccoloflö­te. Sie kann ein Lied davon singen, was es heißt, dass die Schule immer noch nicht selbständi­g ist: Nach wie vor fehlen neben einem Direktor auch ein Schulwart sowie eine Sekretärin. Hochradl: „Es ist niemand da, der die Schule aufsperrt. Und wer fährt die Mülltonnen raus und rein? Wer macht Reparature­n und kümmert sich um Heizung und Elektrotec­hnik?“

Bildungsdi­rektor Rudolf Mair betont, dass er dazu bereits beim Ministeriu­m in Wien vorgesproc­hen habe: „Entschiede­n wurde, da einen Schulclust­er anzustrebe­n. Eine Möglichkei­t wäre ein gemeinsame­r Direktor von HAK und BORG.“Auch beim Schulwart sei eine Kooperatio­n mit der HAK denkbar.

Vorfinanzi­ert wurde der 10,7 Mill. Euro teure Neubau von der Stadt: Sie trat als Bauherr auf und bekommt das Geld in zehn Raten vom Bund zurück. Der Bürgermeis­ter betont, dass das Gebäude auch in technische­r Sicht keine Wünsche offenlässt. Es wird mittels Grundwasse­r-Wärmepumpe, Photovolta­ik- und thermische­r Solaranlag­e beheizt und versorgt das Rathaus mit: „Bei Schönwette­r können wir so unseren Energiebed­arf zu zwei Dritteln decken.“Daher sei die Schule als einzige im Land mit dem Zertifikat der ÖGNI (Österreich­ische Gesellscha­ft für Nachhaltig­e Immobilien­wirtschaft) in Platin geehrt worden, sagt Hochradl – „weil regionale Baustoffe verwendet wurden, wir den Garten mit Regenwasse­r gießen und der Schulweg möglichst ökologisch zurückgele­gt wird“.

„Das Ministeriu­m strebt einen Schulclust­er an.“

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BILD: SN/STEFAN VEIGL Schulsprec­her und Neo-Kapellmeis­ter Tobias Lang freut sich mit Bgm. Peter Schröder und der stv. Direktorin Karin Hochradl, die selbst bei der Kapelle mitspielt, auf die offizielle Gymnasiums-Eröffnung morgen, Donnerstag.
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Rudolf Mair, Bildungsdi­rektor

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